(ots) - Eine deutliche Mehrheit von 82,7 Prozent der
Arbeitnehmer und Arbeitssuchenden glaubt, die Tariflöhne der
Zeitarbeitsbranche lägen weit unter 8,50 Euro. Dabei gilt bereits
seit Januar 2014 in der Zeitarbeitsbranche ein Mindestlohn auf dem
Niveau des Gesetzesentwurfs der Großen Koalition. Infolge von
Branchenzuschlägen und Einstufungen in höhere Entgeltgruppen fallen
die Löhne meist sogar deutlich höher aus.
82,7 Prozent der Arbeitnehmer und Arbeitssuchenden glauben, in der
Zeitarbeit müssten die Tarifverträge deutlich angehoben werden, um
den Mindestlohn von 8,50 im Jahr 2016 zu erreichen. Zu diesem
Ergebnis kommt die Studie "Arbeitsmarkt 2014 - Perspektive der
Arbeitnehmer", die von dem Personalunternehmen Orizon in Auftrag
gegeben wurde. "Das Ergebnis überrascht, denn die Einschätzung
entspricht in keiner Weise der Faktenlage", sagt Dr. Dieter Traub,
Geschäftsführer der Orizon GmbH.
Vorreiter, nicht Nachzügler
"In Sachen Mindestlohn sind wir Vorreiter und nicht Nachzügler",
stellt Traub fest. Bereits 2013 handelten der Deutsche
Gewerkschaftsbund (DGB) und die Verbände der Personaldienstleister
(iGZ und BAP) Tarifverträge aus. Die Verträge beinhalten einen
Mindestlohn von 8,50 Euro in den alten Ländern und 7,86 Euro in den
neuen Ländern (einschließlich Berlin). Der Mindestlohn, über den die
Politik noch diskutiert, ist in der Zeitarbeit bereits seit Beginn
dieses Jahres Realität. "Dabei darf man nicht vergessen: dieser
Grundlohn ist das absolute Minimum. Zeitarbeitnehmer mit
Berufserfahrung oder qualifizierenden Abschlüssen werden in höhere
Entgeltgruppen eingestuft. Branchenzuschläge sorgen für zusätzliche
Lohnerhöhungen. Ein Großteil der Zeitarbeitnehmer verdient deutlich
mehr als 8,50 Euro. Zudem sind im Tarifvertrag weitere Erhöhungen für
2015 und 2016 vorgesehen."
Dynamische Lohnentwicklung in der Zeitarbeit
Nach Angaben der iGZ stiegen die Löhne in der Zeitarbeit zwischen
Juli 2010 und Januar 2014 (3 ½ Jahre) in den neuen Bundesländern und
Berlin um durchschnittlich 18,2 Prozent. In den alten Bundesländern
lag die Lohnsteigerung bei 11,85 Prozent. "Bei Orizon gab es alleine
zwischen 2012 und 2013 eine Steigerung der Löhne um 9,3 Prozent. Von
2010 bis 2013 erhöhten sich die Löhne der Orizon-Zeitarbeitnehmer
gar um 26,2 Prozent. In absoluten Zahlen bedeutet das eine Erhöhung
des Bruttolohns der Orizon-Zeitarbeitnehmer von durchschnittlich
10,47 Euro pro Stunde in 2010 auf durchschnittlich 13,21 Euro in
2013", erläutert Traub. Keine andere Branche kann eine solche
dynamische Lohnentwicklung vorweisen. Zum Vergleich: Das statistische
Bundesamt ermittelte für 2013 eine durchschnittliche Lohnsteigerung
um nominal 2,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Sozialverantwortliches Handeln wirkt langfristig
"Die Tarifpartner der Zeitarbeit sind sich ihrer sozialen
Verantwortung bewusst. Deswegen sind wir einer gesetzlichen
Regulierung zuvorgekommen und haben selbst bindende Standards
gesetzt. Die öffentliche Wahrnehmung der Zeitarbeitsbranche wandelt
sich trotz rasanter Fortschritte nur langsam. Noch immer werden wir
mit prekärer Beschäftigung assoziiert. Wir sind aber überzeugt, dass
unser sozialverantwortliches Handeln zunehmend wahrgenommen und
honoriert werden wird", so Traub.
Hintergrundinfos zur Studie
Orizon GmbH veröffentlicht 2014 zum dritten Mal die Studie
"Arbeitsmarkt - Perspektive der Arbeitnehmer". An der
bevölkerungsrepräsentativen Online-Befragung nahmen dieses Jahr 2.051
Arbeitnehmer und Arbeitsuchende in Deutschland teil. Durchgeführt
wurde die Studie von dem unabhängigen Marktforschungs- und
Analyseunternehmen Lünendonk GmbH. Zur Gewährleistung der
Repräsentativität wurden vorgegebene Quoten über die
soziodemographischen Merkmale Alter, Geschlecht, Schulbildung und
Bundesland etabliert. Verzerrungen wurden durch Gewichtung
aufgehoben. Die Gewichtung erfolgte nach Mikrozensus.
Orizon GmbH
Das Personalunternehmen Orizon bietet das umfassende Spektrum von
Personaldienstleistungen an. Zum Serviceportfolio gehören
Personalüberlassung und -vermittlung sowie die Durchführung komplexer
Personalprojekte. Mit technischen, gewerblichen und kaufmännischen
Fach- und Führungskräften wird ein Großteil der Berufsfelder
abgedeckt. Mit dieser Strategie ist das Unternehmen Marktführer für
den deutschen Mittelstand. Als Arbeitgeber von nahezu 8.000
Mitarbeitern, bundesweit rund 80 Niederlassungen und einem Umsatz von
274 Mio. Euro im Jahr 2012 belegt Orizon, laut Lünendonk Liste, Platz
acht unter den zehn führenden Personaldienstleistern in Deutschland.
Weitere Informationen: www.orizon.de
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