(ots) - Wer seine politischen Gegner mit Knüppeln, Tränengas
und Wasserwerfern bekämpft, statt sich mit ihnen, wie es sich für
eine Demokratie gehört, politisch auseinanderzusetzen, kämpft
entweder ums politische Ãœberleben oder er ist sich sicher, dass die
Mehrheit der Menschen hinter ihm steht. Im Fall des türkischen
Ministerpräsidenten Erdogan ist leider Letzteres der Fall. Die Wähler
haben ihm das erst kürzlich eindrucksvoll bestätigt. Denn er ist in
ihren Augen der, der dem Land wieder Würde gegeben hat und dafür
sorgt, dass es ihnen gut geht. Selbst nachweisbar massive Korruption
sehen sie ihm bereitwillig nach. Wird das katastrophale
Grubenunglück, bei dem möglicherweise bis zu 300 Menschen umgekommen
sind, zu einer Wende führen? Es ist nämlich zweifelsfrei die Politik
seiner Regierung, die dafür verantwortlich ist, dass türkischen
Kohlegruben so schnell zu Todesfallen werden. Sie tut rein gar
nichts, um die Eigentümer dazu zu bringen, auch nur die elementarsten
Sicherheitsstandards einzuhalten. Das kommt jedoch keineswegs von
ungefähr. Denn es waren Erdogan und seine Gefolgschaft, die die
Gruben an die verkauft haben, die seiner Partei und Familie
nahestehen. Folgerichtig muss er auch die Hand über sie halten.
Erdogans Auftritt vor Ort, bei dem er die Dimension des Unglücks
kaltschnäuzig zu relativieren suchte, belegt dies auf schaurige
Weise. Wann werden seine Wähler endlich merken, dass Erdogan
keineswegs der Heilsbringer ist, für den sie ihn halten, sondern ein
korrupter Diktator, der ohne zu zögern über Leichen geht, wann immer
es ihm nutzt? - Hoffentlich bald!
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