(ots) - Was schert mich mein Geschwätz von gestern? Getreu
diesem Motto hat Sepp Blatter eine volle Breitseite auf die Vergabe
der WM 2022 an Katar abgefeuert. Der ebenso allmächtige wie
umstrittene Präsident des Fußball-Weltverbandes Fifa spricht sogar
erstmals öffentlich von einem Fehler. Zur Erinnerung: Es war Blatter
höchstpersönlich, der im Dezember 2010 nach dem viel kritisierten
Zuschlag für den Wüstenstaat am Golf frohlockt hatte, eine WM in
dieser Region sei ein wichtiger Beitrag zur Völkerverständigung und
zur weltweiten Expansion des Fußballs. Kein kritisches Wort war ihm
damals über die Lippen gekommen. Erst als es Prügel von allen Seiten
setzte und es die ersten Todesfälle auf den Baustellen in Katar gab,
wollte Blatter nie ein Befürworter dieser WM gewesen sein - ein
erstaunlicher Sinneswandel.
Beim Fifa-Kongress im Mai 2015 will der Schweizer trotz seiner 78
Jahre noch einmal für den höchsten Funktionärsposten im Weltfußball
kandidieren. Da macht es sich gut, sich jetzt medienwirksam auf die
Seite der vielen Katar-Kritiker zu stellen. Das wirkt wie purer
Populismus, dabei ist das Wahlkampfmanöver gegen seinen einzigen
Konkurrenten, Uefa-Präsident Michel Platini, ein bekennender
Katar-Befürworter, allzu offensichtlich. Wenn es Blatter wirklich
ernst meint mit seinen Bedenken, dann sollte er den Wahnsinn stoppen
und dafür sorgen, dass die WM 2022 neu ausgeschrieben und vergeben
wird. Dann hätte er sich eine Wiederwahl redlich verdient.
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