(ots) - Der düpierte Westen wird aus den bitteren
Erfahrungen der Ukraine-Krise seine Konsequenzen ziehen. Die
Strategie der Nato wird bereits umgearbeitet, die bisher nur
vorübergehend stärkere Präsenz im Osten Europas dürfte zu einer
dauerhaften werden. Der Kernauftrag, nämlich der Schutz des
Bündnisgebietes, rückt wieder in das Zentrum der Überlegungen. Dem
muss auch eine politische Neuorientierung folgen. Ein Europa, das
sich derzeit vor allem als Wirtschaftsgemeinschaft begreift, wird
sich ebenfalls wieder mehr auf seinen Ursprung konzentrieren müssen:
ein Garant für Frieden zu sein.
All die schönen Versprechen von Demokratie, Gerechtigkeit oder
Wohlstand sind nichts wert, wenn denjenigen, die danach streben,
nicht gleichzeitig Sicherheit garantiert werden kann. Dafür muss die
europäische Politik, die sich aktuell vor allem mit Themen wie
Finanzkrise oder Bankenregulierung beschäftigt - und die in den
Ukraine-Konflikt eher hineingestolpert ist -, eine Strategie finden.
Europa steht unversehens vor einer gewaltigen Herausforderung. Es
wird nicht genügen, darauf zu hoffen, dass sich am Ende die Stärke
des Rechts durchsetzt und Russland sich der Globalisierung nicht
entziehen kann, wie Merkel es formuliert hat. Putin folgt dieser
Logik nicht mehr.
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