(ots) - "Die Musikschule der Zukunft und die Zukunft der
Musikschule sind inklusiv" ist der Tenor der Potsdamer Erklärung, die
der Verband deutscher Musikschulen (VdM) auf seiner
Hauptarbeitstagung am 16./17. Mai 2014 in Potsdam verabschiedet hat.
Darin vertritt der Verband die Leitidee einer inklusiven
Gesellschaft, wie sie seit der Ratifizierung der UN-Konvention über
die Rechte von Menschen mit Behinderung von 2009 umzusetzen ist.
Der VdM versteht Inklusion dabei umfassend als generelle Haltung
für die Musikschularbeit, die "eine Teilhabe aller Menschen durch
diskriminierungsfreie Angebote und angemessene Vorkehrungen
ermöglicht, weitgehende Selbstbestimmung jedes Einzelnen als Ziel
anstrebt", umfassend "Barrierefreiheit gewährleistet, die
Individualität Aller achtet und Vielfalt und Heterogenität als
Chancen erkennt und nutzt". Das Ziel einer inklusiven Musikschule ist
nach der Potsdamer Erklärung eine "Musikschule für alle", die als
Zielgruppen "Menschen mit Behinderung, Menschen mit
Migrationshintergrund sowie Erwachsene und Senioren mit jeweils
spezifischen Bedürfnissen" bis hin zu Hochbegabten in den Blick
nimmt, ebenso wie Kinder und Jugendliche, die angesichts von G8 und
Ganztagsschule für die Angebote der öffentlichen Musikschulen
weiterhin ansprechbar und erreichbar sein sollen.
In seiner Eröffnungsrede forderte der VdM-Bundesvorsitzende,
Ulrich Rademacher, die Länder auf, die Musikschularbeit ausreichend
zu fördern: "Jedem Kind, dem wir mit dem Anspruch auf Inklusion einen
Zugang zur Musikschule geöffnet haben, sind wir eine anschließende
qualitätvolle individuelle und gemeinschaftliche Förderung schuldig.
Das können die Kommunen nicht allein schultern. Da sind die Länder
mitgefragt. Immer wenn es heißt 'Jedem Kind', immer, wenn wir über
die allgemeinbildenden Schulen wirklich alle erreichen wollen.
Musikschulen können auf besondere Weise durch die einende Kraft der
Musik den Inklusionsprozess anstoßen und beispielgebend gestalten.",
erklärte der während der Tagung in seinem Amt bestätigte
Bundesvorsitzende.
Der brandenburgische Ministerpräsidenten, Dietmar Woidke, betonte
bei der Eröffnung der Hauptarbeitstagung seine Freude über die
Einbeziehung von Schülerinnen und Schülern mit Behinderung und sagte
"Musik ist immer und für alle ein wunderschönes
Gemeinschaftserlebnis". Mit Blick auf das brandenburgische
Musikschulgesetz unterstrich Woidke, dass die Förderung der
Musikschulen als Investition für das Land Brandenburg "richtig und
imminent wichtig" sei, um die Qualität der Musikschulen zu sichern,
"gerade vor dem Hintergrund, dass immer mehr Kinder und Jugendliche
in die Musikschulen gehen wollen".
Die Potsdamer Erklärung ist veröffentlicht unter
www.musikschulen.de.
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Claudia Wanner
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