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Am Jerusalem Friedensmal in der Hessentagsstadt Bensheim wurde am
vergangenen Sonntag erstmals das jüdische Lag baOmer-Fest gefeiert.
Es ist ein Fest in der freien Natur. Das Jerusalem Friedensmal liegt
ganz im Grünen im Geopark Bergstraße-Odenwald am Europäischen
Fernwwanderweg. Bei bestem Wetter traf dort die jüdische Chabad
Gemeinde aus Karlsruhe auf Bürger aus der Hessentagsstadt. Das
Begegnungsfest stand unter dem Motto: Frieden kommt an. Das Jerusalem
Friedensmal macht mit seiner Atmosphäre und Symbolik Schritte in ein
neues Miteinander möglich. Es stellt dar, was aus einer dunklen
deutschen Vergangenheit für die Gegenwart zu leben ist: es ist der
Würde und Freiheit des Menschen gewidmet und es ist ein Bekenntnis
von deutscher Seite zu einer jüdischen Wurzel unserer abendländischen
Kultur.
Um 11:30 Uhr wurden die 50 jüdischen Gäste aus Karlsruhe am
Ortseingang des Bensheimer Stadtteils Hochstädten im Tal empfangen.
Der Weg hoch auf den Hügel des Friedensmals führte über ein Gelände,
auf dem sich im 2. Weltkrieg ein Außenlager des KZ-Natzweiler
Struthof befand. So war auch hier wie an vielen Orten in Deutschland
noch die Vergangenheit gegenwärtig. Es war eine kurze Wanderung von
30 Minuten. Am Jerusalem Friedensmal angekommen führte der Initiator
und Architekt der Denkmalstätte Thomas Zieringer die Gäste durch die
Symbolik der Gestaltung. Startpunkt war der Jerusalem-Friedensstein.
Er hat eine Seite des Schmerzes mit dem Aufruf: "Wo sich Staub zu
Licht wandelt" und eine Seite der Hoffnung mit dem Ruf neuen Lebens:
Yerushalayim! Der Rabbiner der jüdischen Chabad Gemeinde, Mordechai
Mendelson, machte am Jerusalem-Friedensstein in einer Rede darauf
aufmerksam, dass solche so notwendigen Orte nur mit viel Idealismus
und einer Freiheit von materiellem Denken entstehen können. Als Dank
für die Anstrengungen der Engagierten des Friedensmal-Vereins
überreichte er dem Initiator des Projektes eine Skulptur aus Silber,
welche die Stadt Jerusalem darstellt.
Die Besucher gingen dann gemeinsam in den 26 m großen Denkmalkreis
über eine Schwelle hinweg auf der geschrieben ist: "Erkennet das
Heilige in eurer Mitte". So verschieden die Menschen in der Welt
sind, so finden sie doch eine Gemeinsamkeit in der Würde, die jedem
Menschen zusteht. Der Gang durchs Friedensmal findet seinen Abschluss
in der Mitte des Denkmalkreises im Lebensbaum. Dort finden die
Besucher einen Davidstern, der auf einer "Weißen Rose" liegt.
Der gute Geist am Friedensort war in vielen Details zu beobachten.
So hatten die jüdischen Besucher kosheres Essen für ihr Picknick
mitgebracht und andere Besucher hatten ihr Picknick mit Speißen, die
nicht kosher waren. Und doch trennte es nicht die Menschen, denn die
Freude war eine gemeinsame. Die Kinder spielten am Friedensmal
gemeinsam, unbeeinflusst davon, ob sie Juden waren oder gar Altbürger
oder Neubürger im Ort. Um 3 Uhr mittags verabschiedete sich Rabbiner
Mordechai Mendelson und seine Gemeinde von den Gastgebern in
Bensheim-Hochstädten. Die Fahrt der jüdischen Besucher ging weiter
nach Michelstadt. Dort lebte einst der Rabbiner Seckel Löb Wormser,
der ein großer Gelehrter war. Es erinnert an ein reiches jüdisches
Leben in Deutschland.
Nach dem Abschied wurde es wieder ruhig am Jerusalem Friedensmal
am Europäischen Fernwanderweg. Aber nur für kurze Zeit. Viele
Wandergruppen würden an diesem Tag noch Rast an der dieser Stätte des
Friedens und der Begegnung in der Natur machen.
Pressekontakt:
Thomas Zieringer
zieringer(at)friedensmal.de
Tel. 0151 4160 3140
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