(ots) - Auch Fonds für ehemalige Heimkinder im Westen
braucht mehr Geld
Konferenz der Familienminister berät über weiteres Vorgehen
Osnabrück.- Nach dem Fonds für ehemalige DDR-Heimkinder hat auch
der Fonds für Opfer der Heimerziehung im Westen erhöhten
Kapitalbedarf. Das berichtet die "Neue Osnabrücker Zeitung"
(Donnerstag) unter Berufung auf das Bundesfamilienministerium. Der
Fonds, für den der Bund, die westdeutschen Länder und die beiden
großen Kirchen bislang 120 Millionen Euro zugesagt haben, ist auch
Thema auf der Konferenz der Jugend- und Familienminister an diesem
Donnerstag in Mainz.
"Die Inanspruchnahme des Fonds ist höher als erwartet", sagte eine
Sprecherin des Bundesfamilienministeriums der Zeitung. Bis zum 30.
April haben sich nach ihren Angaben 10.919 Betroffene in den Anlauf-
und Beratungsstellen des Fonds Heimerziehung West registrieren
lassen. 7236 von ihnen haben dem Ministerium zufolge bereits
Vereinbarungen über Hilfeleistungen geschlossen. Vor diesem
Hintergrund sei nun "absehbar", dass die Geldgeber des Fonds ihre
Einzahlungsraten vorzeitig entrichten müssten. Darüber hinaus würden
in der zweiten Jahreshälfte "weitere finanzielle Mittel benötigt, um
Leistungen an die Betroffenen auszahlen zu können". Hierüber fänden
derzeit intensive Gespräche zwischen den Errichtern des Fonds statt.
Eine konkrete Summe könne noch nicht genannt werden.
Die Arbeitsgemeinschaft ehemaliger Heimkinder in Deutschland
(AeHD) hatte zuvor geschätzt, "dass im Fonds Heimerziehung West circa
100 Millionen Euro fehlen", um alle schon angemeldeten und noch zu
erwartenden Ansprüche zu erfüllen. Die AeHD warnte davor, die Frist
für die Antragstellung, bisher endet sie am 31.12.2014, zu verkürzen.
Anfang des Jahres hatten sich der Bund und die fünf ostdeutschen
Länder bereits darauf verständigt, den Hilfsfonds für ehemalige
DDR-Heimkinder aufzustocken. Die Summe soll von 40 Millionen Euro auf
rund 200 Millionen Euro erhöht werden. Der Hilfsfonds wird vom Bund
und den Ost-Ländern je zur Hälfte finanziert.
Ex-Heimkinder, die Spätfolgen nachweisen können, bekommen Geld für
Beratungen, Therapien und Sachleistungen. Außerdem können sie
Rentenersatzleistungen beantragen.
Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion
Telefon: +49(0)541/310 207