PresseKat - Abfall als Produkt: Neues Wertstoffkonzept weist Weg in die Zukunft

Abfall als Produkt: Neues Wertstoffkonzept weist Weg in die Zukunft

ID: 1062956

(ots) - Mehr Wertstoffe und weniger Restabfälle durch
kommunales Rückkonsumzentrum in Mettlach - Deutsche Umwelthilfe
empfiehlt Umsetzung des neuen Systems in Städten und Kommunen

Wie sich Abfall vermeiden, die Wertstofferfassung erhöhen und das
Recycling gleichzeitig verbessern lässt, zeigt die saarländische
Gemeinde Mettlach eindrucksvoll mit einem neuen
Abfallbewirtschaftungskonzept. Dies belegen aktuell veröffentlichte
Zahlen der in Mettlach gesammelten Wertstoffe und des angefallenen
Restabfalls für das Jahr 2013. So konnte das Restabfall- und
Sperrmüllaufkommen von 245 kg pro Einwohner in 2011 auf 126 kg in
2013 gesenkt werden. Gleichzeitig wurden im vergangenen Jahr 81 kg
Wertprodukte pro Kopf separat erfasst. Das neue Modell revolutioniert
die Wertstofferfassung und überzeugt durch seinen einzigartigen
Servicegedanken bei der Rückgabe von Abfällen in einem
"Rückkonsumzentrum" nach dem Modell "SuperDrecksKescht". Die Deutsche
Umwelthilfe e. V. (DUH) hatte die Einrichtung und Umsetzung des
einzigartigen Wertstoffkonzepts in Mettlach aktiv unterstützt.

Das im Januar 2013 eröffnete kommunale Rückkonsumzentrum ist mehr
als ein Wertstoffhof. Mit dem Konzept hat sich die Gemeinde Mettlach
am System "SuperDrecksKescht" aus Luxemburg orientiert, welches
Abfall als Produkt begreift und dessen Rückgabe für Verbraucher
attraktiv macht. Das System führt zu einer deutlich höheren Rückgabe
von Wertstoff- und Problemstoffmengen und gleichzeitig zu weniger
Restmüll. Außerdem ermöglicht eine Tauschbörse vor Ort die
Weiternutzung gebrauchter Gegenstände, wie z.B. Spielzeug, Bücher
oder Möbel.

"So wie wir im Supermarkt Waren kaufen, ist es auch sinnvoll,
diese Waren, wenn wir sie nicht mehr brauchen, zurückzugeben -
serviceorientiert, sauber und akkurat. Was in Luxemburg in




Rückkonsumzentren seit Jahren gängige Praxis ist, wurde erstmals
erfolgreich in Deutschland umgesetzt und sollte Schule machen", sagt
der DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch.

Im Rückkonsumzentrum Mettlach können die Bürger der
13.000-Einwohner-Gemeinde, unterstützt von geschultem Personal, in
einer Art "Drive-In-Lösung" ihre Wertstoffe zurückgeben, damit sie
korrekt entsorgt oder recycelt werden können. Im Gegensatz zu anderen
kommunalen Sammelstellen erfasst das neue Modell Wertprodukte in über
40 Fraktionen sortenrein und trennt sie akkurat nach Material und
Inhaltsstoffen. Mit Ausnahme von wenigen Materialien, wie
asbesthaltigen Baustoffen, Bauschutt oder Altreifen ist die Rückgabe
der Wertstoffe kostenfrei.

"In Deutschland fallen pro Kopf und Jahr 193 kg Restmüll an.
Abfallvermeidung sieht anders aus. Das Mettlacher Modell bietet einen
perfekten Verbraucherservice und dient als Vorbild für andere
deutsche Städte und Gemeinden. Mit dem Rückkonsumzentrum lässt sich
die Restabfallmenge erheblich senken und gleichzeitig die Menge der
getrennt erfassten Wertstoffe erhöhen", sagt der DUH-Bereichsleiter
für Kreislaufwirtschaft Thomas Fischer.

Durch das neue Abfallbewirtschaftungskonzept konnte die Stadt
Mettlach in 2013 das Restabfall- und Sperrmüllaufkommen im Vergleich
zu 2011 mehr als halbieren. Die separat erfasste Menge an
Wertprodukten liegt mit 81 kg pro Einwohner über normalerweise
erreichten Werten. Auch die Rücknahmemengen von Problemstoffen und
Elektroaltgeräten sind in Mettlach deutlich höher als der
bundesdeutsche Durchschnitt. So konnten 2013 in Mettlach pro
Einwohner 3,5 kg Problemstoffe und ca. 10 kg Elektroaltgeräte
gesammelt werden. Im Vergleich dazu liegen die bundesweiten
Sammelmengen pro Kopf und Jahr für Problemstoffe lediglich bei 1 kg
und für Elektroaltgeräte bei 8 kg.

Bürger, die ihre Wertstoffe im Rückkonsumzentrum abgeben, sparen
darüber hinaus Abfallgebühren für den eigenen Haushalt. Ein in
Mettlach eingeführtes Abfall-Ident- und Verwiegesystem erfasst das
Gewicht jeder einzelnen Restabfalltonne bei der Entleerung und
berechnet individuelle Abfallgebühren anhand der tatsächlichen
Restmüllmenge. Das schafft einen ökonomischen Anreiz für die Bürger,
Abfälle getrennt zu sammeln und beim Rückkonsumzentrum abzugeben.
Denn: Je leichter die Restabfalltonne, desto geringer die
Abfallgebühren.



Pressekontakt:
Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer
Mobil: 0171 3649170, E-Mail: resch(at)duh.de

Thomas Fischer, Leiter Kreislaufwirtschaft
Mobil: 0151 18256692, E-Mail: fischer(at)duh.de

Daniel Hufeisen, Pressesprecher
Tel.: 030 2400867-0, E-Mail: hufeisen(at)duh.de


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Datum: 22.05.2014 - 12:00 Uhr
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