(ots) - Wenige Tage vor der Europawahl zeichnet sich
aufgrund des geringen Interesses an dieser Wahl erneut eine niedrige
Wahlbeteiligung ab. Auf der Zielgeraden verlieren CDU/CSU, SPD, Grüne
und Linke jeweils leicht, während die AfD zulegen kann.
Politbarometer-Projektion:
Wenn schon jetzt Europawahl wäre, dann käme die CDU/CSU auf 37,5
Prozent (minus 0,5 im Vergleich zur vergangenen Woche) und die SPD
auf 26,5 Prozent (minus 0,5). Die Grünen erreichten nur noch 10
Prozent (minus 1), die FDP läge bei 3,5 Prozent (plus 0,5) und die
Linke bei 7,5 Prozent (minus 0,5). Etwas verbessern würde sich die
AfD mit 7 Prozent (plus 1), auch die anderen Parteien würden in der
Summe auf 8 Prozent (plus 1) zulegen. Aufgrund der Stichprobengröße
von Umfragen ist für die kleinen Parteien unterhalb von 3 Prozent
keine Ausweisung einzelner Werte möglich. (Europawahl 2009: CDU/CSU
37,9 Prozent, SPD 20,8 Prozent, Grüne 12,1 Prozent, FDP 11,0 Prozent,
Linke 7,5 Prozent, andere Parteien zusammen 10,8 Prozent).
Große Unsicherheit, ob und wen man wählen will:
Insgesamt geben diese Zahlen lediglich das Stimmungsbild für die
Parteien zum jetzigen Zeitpunkt wieder und stellen keine Prognose für
den Wahlausgang am kommenden Sonntag dar. Bis dahin kann es für die
verschiedenen Parteien durch unterschiedliche Mobilisierungserfolge
noch zu Veränderungen kommen. Zudem geben lediglich 50 Prozent (plus
3) aller Wahlberechtigten an, sicher zu sein, dass und wen sie wählen
wollen. Zum Vergleich: Bei der Bundestagswahl waren sich drei Tage
vor der Wahl 66 Prozent sicher, dass und wen sie wählen wollen.
Geringes Interesse an der Europawahl:
Der Wahlkampf ist sehr spät und nur schleppend in Gang gekommen und
das Interesse der Wahlberechtigten an der Europawahl weiterhin
relativ gering: Lediglich 40 Prozent (plus 2) geben jetzt an, dass
sie sich für die Europawahl sehr stark oder stark interessieren, 59
Prozent (minus 3) äußern lediglich geringes oder überhaupt kein
Interesse.
Die Umfrage zum Politbarometer wurde wie immer von der Mannheimer
Forschungsgruppe Wahlen durchgeführt. Die Interviews wurden in der
Zeit vom 21. bis 22. Mai 2014 bei 1248 zufällig ausgewählten
Wahlberechtigten telefonisch erhoben. Die Befragung ist repräsentativ
für die wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland. Der Fehlerbereich
beträgt bei einem Parteianteil von 40 Prozent rund +/- drei
Prozentpunkte und bei einem Parteianteil von 10 Prozent rund +/- zwei
Prozentpunkte.
Die Ergebnisse wurden am Donnerstag, 22. Mai 2014, innerhalb des
ZDF "heute-journals" präsentiert.
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