(ots) - Wertvolle Erkenntnisse über die Rezeption von
Sportunterhaltung und emotionalen Medienereignissen durch eine
einzigartige Eye Tracking Studie zu dem Finale Bayern gegen Dortmund
2013
Rechtzeitig zum Championsleague Finale 2014 zwischen Real und
Atlético Madrid und kurz nach dem Aufeinandertreffen der
letztjährigen Protagonisten Bayern München und Borussia Dortmund im
deutschen Pokalfinale veröffentlicht das Leibniz Institut für
Wissensmedien (IWM) gemeinsam mit der Universität Tübingen
einzigartige Einblicke in die Seele von Fußballfans. Diese wurden mit
einer groß angelegten Eye Tracking Studie aufgedeckt.
Die Forscher nutzten 21 berührungslose Eye Tracker
(http://www.smivision.com/redm) der Firma SensoMotoric Instruments
(SMI) (http://www.smivision.com), um das Blickverhalten von Dortmund
und Bayern Fans zu verfolgen, während diese die Live Übertragung des
2013 Finals im Live Stream schauten. Ziel dieser Studie war es zu
untersuchen, ob Fußball Fans unterschiedlicher Mannschaften das Spiel
bereits anders wahrnehmen. Bisherige Forschung zeigte, dass es
Unterschiede zwischen Fan-Gruppen in der Erinnerung an Szenen eines
Spiels gibt.
Die Ergebnisse der Studie ermöglichen damit wertvolle Einblicke in
die Rezeption von Sportunterhaltung. Die verzerrte Erinnerung der
Fans ist jedoch nicht auf unterschiedliche Wahrnehmung und
Blickverhalten zurückzuführen. Sie entsteht vielmehr in späteren
Stufen der Informationsverarbeitung wie beispielsweise durch spätere
Diskussionen über das Spiel. Diese Prozesse werden durch die Tatsache
erleichtert, dass sich Fans bei der Erinnerung an Spielszenen der
eigenen Mannschaft sicherer sind.
Video ansehen: http://youtu.be/hcY-fr4_3Xc
Die Ergebnisse der Studie werden auf der ICA Conference in
Seattle, WA, USA im Mai auf der DGPs Konferenz in Bochum im September
präsentiert.
Mehr über Ergebnisse: http://tinyurl.com/et-soccer
Markus Huff, Universität Tübingen: "Wir freuen uns, dass SMI uns
geholfen hat, diese einzigartige Studie durchzuführen. Die Eye
Tracking Daten haben wertvolle Erkenntnisse geliefert und uns
geholfen, dynamische Prozesse über Zeit herunterzubrechen. Je mehr
die Kamera die Blicke geleitet hat, desto einheitlicher waren die
Blickbewegungen der Fangruppen. Das heißt, die Struktur eines
Ereignisses, die Charakteristiken visueller Materialien und nicht
unsere kognitiven Entscheidungen beeinflussen stark unsere
Wahrnehmung emotionaler Medienereignisse."
Eberhard Schmidt, SensoMotoric Instruments: "Neue kleine und
portable Eye Tracking Systeme wie das SMI RED-m, das für diese Studie
genutzt wurde, stören nicht die natürliche Medienerfahrung und
ermöglichen zudem groß angelegte Eye Tracking Studien. Wir erwarten
viele ähnliche Anwendungen mit zeitgleicher Datenerhebung durch
multiple Systeme zu sehen - beispielsweise in digitalen
Klassenzimmern oder in großen Marktforschungsstudien."
Pressekontakt:
Kontakt SMI: Stefanie Gehrke, stefanie.gehrke(at)smi.de,
Tel: +49 (0) 172 3808 537
Kontakt Universität Tübingen: Markus Huff, Junior Professor
markus.huff(at)uni-tuebingen.de, Tel: +49 7071 29-75612