(ots) -
Im Vorfeld der Präsidentschaftswahlen am Sonntag forderte Rinat
Achmetow, der reichste Mann der Ukraine, in einer flammenden Rede
eine geeinte Ukraine und rief seine eigenen Beschäftigten auf,
täglich an Protestveranstaltungen teilzunehmen, bis die Unruhen im
Osten des Landes beendet seien.
Sein Appell, der in einem Video auf Youtube zu sehen ist, könnte
sich für die Gestaltung der unmittelbaren Zukunft der Ukraine als
massgeblich erweisen. Er trägt dazu bei, Spekulationen zu beenden,
die mächtigen Oligarchen im Land hätten sich gerade jetzt, wo die
Unterstützung für die bewaffneten Separatisten im Osten abnimmt, auf
die Seite der pro-russischen Bewegung gestellt.
"Wir dürfen keine Angst haben", erklärt er in seinem Video.
"Niemand wird uns Angst machen, auch nicht die selbst ernannte
Volksrepublik Donezk."
Achmetow macht sich die Unzufriedenheit seiner eigenen
Beschäftigten zunutze und fügt so dem Kampf um die Zukunft der
Ukraine und ihrer industriellen Kernregion ein neues wirtschaftliches
Element hinzu. Seiner Ansicht nach belastet die Krise die
gewöhnlichen Bürger der Ukraine über das schreckliche Blutvergiessen
hinaus auch finanziell stark.
"In den Städten treiben Banden ihr Unwesen, und es kommt zu
Plünderungen", sagt er.
"Ist das etwa ein friedliches Leben? Ist das eine starke
Wirtschaft? Sind das gute Jobs mit guter Bezahlung? Nein."
Achmetows Vermögen wird auf über 12 Milliarden Dollar geschätzt.
Es stammt aus über 100 Unternehmen aus den Bereichen Bergbau und
Metall, Energiegewinnung, Finanzdienstleistungen, Telekommunikation,
Medien und Immobilien.
Während der Regierungszeit des früheren Präsidenten Viktor
Janukowitsch ist sein Imperium rasch gewachsen. Das hat zu einigen
Spekulationen darüber geführt, wo seinen Loyalität heute liegt. Nach
seiner Videoansprache sollten darüber keine Zweifel mehr bestehen.
Seine Worte kommen gerade rechtzeitig, um die Glaubwürdigkeit der
für Sonntag geplanten Präsidentschaftswahlen zu stärken. Russland und
die pro-russischen Separatisten hatten mehrfach versucht, sie zu
verhindern.
Es wird erwartet, dass Petro Poroschenko, ebenfalls ein Oligarch,
der die Wählerumfragen die ganze Zeit über angeführt hatte, als
Sieger aus der Wahl hervorgehen wird.
Achmetow mischt sich zu einem Zeitpunkt ein, zu dem der russische
Präsident Wladimir Putin international stark unter Druck gesetzt
wird, seine heimliche Unterstützung für die Separatistenbewegung
aufzugeben.
Der erste Protestnachmittag in dieser Woche war ein voller Erfolg.
Achmetow hatte zu einer friedlichen Demonstration aufgerufen und die
Autofahrer aufgefordert, durch lautes Hupen ihre Unterstützung zu
bekunden. In seiner Heimat, dem Donbass, folgten viele Autofahrer
seiner Aufforderung, und die ukrainischen Medien berichteten von
Strassen, die von ohrenbetäubendem Lärm erfüllt waren.
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