(ots) - Für Europa geht es bei dieser Wahl darum,
Vertrauen zurückzugewinnen. Auch deshalb wurden erstmals EU-weite
Spitzenkandidaten benannt. Auch wenn das Duell zwischen
Sozialdemokrat Martin Schulz und dem konservativen Jean-Claude
Juncker mangels programmatischer Unterschiede eher wie ein Duett
wirkte: der Wahlkampf war diesmal kein rein nationaler wie sonst bei
Europawahlen üblich - dies ist ein Fortschritt. Umso wichtiger, dass
die EU ihre Vertrauens-Gewinn-Mission nun nicht versaut. Viele Bürger
gehen wählen, weil ihnen versprochen wurde, dass sie erstmals die
Führung der mächtigen Brüsseler Kommission bestimmen können: Der
Spitzen-Kandidat der stärksten Partei soll Chef der EU-Exekutive
werden. Nun regt sich unter anderem in London der Wunsch, im Kreise
der EU-Chefs doch lieber einen Ãœberraschungs-Kandidaten aus dem Hut
zu ziehen. Zwar könnte das Europäische Parlament diesen ablehnen.
Doch die EU kann einen solchen Machtkampf ebenso wenig gebrauchen wie
eine Verdummung der Wähler.
Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion
Telefon: (0211) 505-2621