(ots) - Patientenschützer: Ärzte sollten eigene
Interessen nicht als Patienteninteressen ausgeben
Osnabrück. Patientenschützer warnen die Ärzte davor, ihre eigenen
Interessen als Patienteninteressen auszugeben. In einem Gespräch mit
der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Dienstag) sagte der Vorstand der
Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch: "Das eigene Hemd
ist den Medizinern näher als der Rock des Patienten." Das sei
legitim, aber durchschaubar.
Brysch begrüßte das von Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe
(CDU) geplante Qualitätsinstitut für ambulante und stationäre
Behandlung. Er fügte aber hinzu, dieses neue Qualitätsinstitut dürfe
nicht zum Spielball von Bund, Ländern und der Gesundheitswirtschaft
werden. Dann diene es lediglich einzelnen Lobbygruppen. Vielmehr
müsse die neue geschaffene Einrichtung den Patienten dienen, forderte
Brysch. Das seien in erster Linie ältere Menschen, chronisch Kranke
und Sterbende. Daher sei es notwendig, dass sich das geplante
Qualitätsinstitut nicht allein um die Arbeit in den Krankenhäusern
kümmere, sondern ebenso um Standards in den Pflegeheimen.
Brysch äußerte sich vor dem 111. Deutschen Ärztetag, der an diesem
Dienstag in Düsseldorf beginnt. Dort wird Gröhe unter anderem eine
Rede zur Gesundheitspolitik halten.
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