(ots) - Samstag, 31. Mai 2014 (Woche 23)/30.05.2014
21.50Frank Elstner: Menschen der Woche
Dr. Andreas Jacobs und Franz Prinz von Auersperg Diese Woche
treffen sich alle, die im Galopprennsport Rang und Namen haben, beim
Frühjahrsmeeting in Iffezheim. Dr. Andreas Jacobs, Erbe der Bremer
Kaffee-Dynastie, ist passionierter Pferdezüchter und seit vier Jahren
Präsident von "Baden-Racing", dem Betreiber der Rennbahn. Franz Prinz
von Auersperg hat den Spaß am Rennsport erst spät entdeckt, mit
seinem Hengst "Pastorius" feierte er sensationelle Erfolge.
Carolina Vera
Sie ist in Chile geboren, kam mit zehn Jahren nach Deutschland und
wuchs im geteilten Berlin auf. Carolina Vera studierte zunächst
Journalismus, entschied sich dann aber für die Schauspielerei und
absolvierte ihre Ausbildung in London und Los Angeles. Im Kinohit
"Das Parfüm" war sie Dustin Hoffmans Traumfrau, seit 2008 verkörpert
die Schauspielerin die schöne Staatsanwältin im Stuttgarter "Tatort".
Die neue Folge "Freigang" läuft am 09. Juni um 20.15 Uhr in der ARD.
Nicolai Friedrich
Mit dem Zaubern hat er als Vierjähriger angefangen, seine ersten
Auftritte vor Publikum absolvierte Nicolai Friedrich bei
Kindergeburtstagen und Betriebsfeiern. Nicht zuletzt seinen Eltern
zuliebe studierte er nach dem Abitur Jura, heute ist er neben seiner
Zauberei als Rechtsanwalt tätig. Auf der Bühne macht Nicolai
Friedrich, der sich auf die sogenannte Mentalmagie spezialisiert hat
und 2009 in dieser Disziplin sogar Weltmeister wurde, schier
Unglaubliches möglich. Selbst David Copperfield war von seiner Show
so beeindruckt, dass er ihm einen Trick abkaufte.
Sven Böttcher
Er ist glücklich verheiratet, Vater dreier Töchter, ein
erfolgreicher Autor und Drehbuchschreiber, als er die
niederschmetternde Diagnose "Multiple Sklerose" erhält. Der Arzt
teilt ihm mit, dass er einen nächsten Schub wahrscheinlich nicht
überleben werde. Sven Böttcher krempelt sein ganzes Leben komplett um
- und beschließt seinen Töchtern seine wesentlichen Erkenntnisse über
das Leben aufzuschreiben. In seinem Buch "Quintessenzen" findet man
Antworten auf die Frage: was ist wirklich wichtig im Leben?
Bê Ignacio
Am 12.6. startet die WM in Brasilien. Die deutsch-brasilianische
Sängerin Bê Ignacio kommt gerade zurück: sie hat dort einen
Video-Clip zu ihrem Stimmungs-Song für die WM "AYO AYE" gedreht, u.
a. im Camp der deutschen Nationalmannschaft. Bê Ignacio wuchs in den
Favelas von Sao Paulo auf. Ihre Eltern, die deutsche Mutter aus Aalen
und der brasilianische Vater, leiteten dort ein Hilfsprojekt. Mit 19
Jahren kam Bê nach Deutschland, arbeitete als Model für Strenesse und
Jil Sander und finanzierte sich so ihr Gesangs-Studium an der
Musikhochschule in Stuttgart. Heute lebt sie im Sommer in Konstanz
und im Winter in Brasilien. Aktuell blickt Bê mit Sorge in ihre
Heimat, sie kann den Unmut der armen Bevölkerung nachvollziehen:
"Stellen Sie sich vor es wird bei Ihnen zuhause eine Party gefeiert -
aber Sie sind nicht eingeladen..."
Sonntag, 22. Juni 2014 (Woche 26)/30.05.2014
10.00John Irving und wie er die Welt sieht
John Irving schreibt in der Liga der Weltliteraten, ist ein wahres
Unikat. Seine Prosa ist das, was man sinnlich nennt und es geht immer
zur Sache. Bären, Prostituierte und Sportler - vor allem Ringer und
Artisten - gehören zu den wiederkehrenden Figuren in seinen Romanen.
Sie arbeiten leibhaftig, packen zu und sind physisch präsent - von
der Hure bis zum Handwerker, vom Tier bis zu seinem Dompteur.
John Irving ist einer der meistgelesenen Autoren der Welt: Mehr
als 10 Millionen Exemplare seiner bisher 13 Romane sind in über 30
Sprachen verkauft worden. Mit "Garp und wie er die Welt sah" ist ihm
1978 der Durchbruch und sein erster, großer Bestseller gelungen,
einige seiner Bücher sind seit Jahren an US-amerikanischen High
Schools Schullektüre.
Sonderbarerweise spielen viele Irving-Geschichten nicht selten in
Europa und schließen in der Erzählweise an Charles Dickens oder an
Günter Grass an. Kein Zufall, dass ausgerechnet Wien in vielen seiner
Romane vorkommt, denn dort hat er als junger Amerikaner Europa
entdeckt - und sich im Spiegelbild Europas wiederum als Amerikaner.
Irvings Erzählkosmos ist in höchstem Maße fotogen und optisch
ergiebig, eigentlich perfekt, um ihn in Bilder umzusetzen. Er liebt
es, vielschichtige Handlungen zu komponieren, Fäden zu spinnen und am
Ende zu verweben. Der Film übersetzt in konkrete und gleichzeitig
assoziative Bilder, was seine Romane ausmachen: die Suche der
Menschen nach ihren Wurzeln und ihren Bestimmungen; die Verwandlung
der Welt durch das menschliche Handwerk; ihre Leidenschaften für
Wettkampf und Kunst, fürs Kochen, Musizieren, Tätowieren und vor
allem: füreinander. Man begegnet denjenigen, die Pate standen für
seine Romanhelden, sieht die urbanen Zentren oder die fast
menschenleeren Landschaften, die Irvings Helden erleben: von der
Spiegelgasse Wiens über das Rotlicht-Viertel Amsterdams bis nach
Boston mit seinem italienischen, vormals jüdischen Viertel; von New
Hampshire bis nach Kanada.
Das Filmteam hat John Irving außerdem auf einer Lesereise durch
Europa begleitet und erlebt, wie er die Menschen mit seinen
Geschichten ebenso in seinen Bann zieht wie mit seinen mündlichen
Erzählungen. Irving hat das Team zu sich nach Hause in Vermont und
auf seine Ferieninsel in Kanada eingeladen und die Kamera dabei sogar
ins Allerheiligste, seinen Schreibschuppen, vorgelassen. Nicht nur
der Schriftsteller selbst kommt zu Wort, sondern auch seine Frau und
vor allem seine Gewährsmänner, die ihn in Sachen Orgelbau und
Tätowierung, Therapie und Polizeidienst im Rotlichtmilieu, beim
Kochen und Holzfällen Anschauungsunterricht gegeben haben. Also genau
jene Personen, die ihm das Material geliefert haben für die Welt, wie
Irving sie sieht.
Samstag, 28. Juni 2014 (Woche 27)/30.05.2014
Geänderten Beitrag für BW beachten!
19.15(VPS 19.14) BW: Der Spielplatzerfinder - Traum-Plätze für
Kinder Erstsendung:20.08.2012 in SWR BW
Sonntag, 06. Juli 2014 (Woche 28)/30.05.2014
08.30Menschen unter uns
Mission Mars Stephans Reise ohne Wiederkehr Erstsendung:
23.03.2014 in Das Erste
Als Stephan Günther seiner Frau Beate beichtet, dass er sich für
einen Flug zum Mars beworben hat, ist sie schockiert: "Dann können
wir uns auch gleich trennen!", meint sie bestürzt. Sollte Stephan
tatsächlich für die Weltraummission ausgewählt werden, müsste er der
Welt (und seinen drei Kindern) für immer Lebewohl sagen. Ein Rückflug
zur Erde ist bei dieser Mission nicht vorgesehen. Stephan lässt sich
davon nicht beirren: "Um als erster Mensch den Fuß auf den Mars zu
setzen, wäre ich bereit, mein Leben zu geben" meint er überzeugt.
Schon als Kind hat Stephan stets vom Weltraum geträumt, hat
Raketenmodelle gebastelt und Mondlandungen inszeniert. Heute arbeitet
er als Fluglehrer. Die Sehnsucht nach dem All ist geblieben.
"Irgendwann", davon ist er überzeugt, "muss ich da hoch! Das ist mein
Lebenstraum!"
Die Ankündigung eines holländischen Unternehmers, 2022 eine
bemannte Mission zum Mars zu starten, war für ihn wie eine
Verheißung. Zusammen mit 200.000 anderen weltweit hat er sich
beworben. Nun ist er in die engere Auswahl gekommen. Sollte er auch
die weiteren Bewerbungshürden nehmen, wird für ihn in drei Jahren das
7-jährige Astronautentraining beginnen. Vorausgesetzt "Mars One"
gelingt es, die technischen und finanziellen Herausforderungen der
Mars Mission zu meistern.
Was in den Augen einiger Weltraumwissenschaftler ein
Selbstmordunternehmen ist, erscheint Stephan als Chance der
Horizonterweiterung. Selbst die Einsamkeit, die die ersten Siedler
auf dem roten Planeten erwartet, macht ihm keine Bange. "Nicht, was
man zurücklässt, darf das Bestimmende sein, sondern was man gewinnt",
meint er nachdenklich. Er ist überzeugt: "Es ist die Teilhabe an
einem Meilenstein der Menschheitsgeschichte."
Sollte Stephan tatsächlich in 10 Jahren in die Marsrakete steigen,
haben Ehefrau Beate und seine drei Kinder eine große Hoffnung:
Womöglich ist die Technik dann soweit, dass auch ein Rückflug möglich
ist.