(ots) - Düsseldorf, 30.05.2014 - Der 117. Deutsche Ärztetag
hat die politischen Entscheidungsträger in Europa und den
Internationalen Währungsfonds dazu aufgefordert, Einschnitte im
Gesundheitswesen aufgrund der Wirtschafts- und Finanzkrise derart zu
gestalten, dass eine ausreichende gesundheitliche Versorgung der
Bevölkerung gewährleistet bleibe. "Auch angesichts einer veritablen
Krise dürfen ethische Prinzipien nicht über Bord gehen", erklärte
Prof. Dr. Frank Ulrich Montgomery, Präsident der Bundesärztekammer.
Kurzfristige Einsparungen dürften nicht zur mittel- und langfristigen
Verschlechterung der allgemeinen Gesundheitslage in den Krisenländern
führen.
Der Deutsche Ärztetag sieht in den Vereinbarungen zwischen den
betroffenen Staaten und der Troika aus Europäischer Zentralbank,
Internationalem Währungsfonds und EU-Kommission zwar wichtige Impulse
für die Modernisierung der Gesundheitssysteme. "Gerade bei den
Schwächsten, bei Kindern oder Alten, aber eben auch bei den Kranken,
muss jedoch bei allen berechtigten Sparbemühungen ein besonderes
Augenmaß gelten", sagte Montgomery. Es sei zu kurz gedacht, wenn
aufgrund von Sparmaßnahmen keine Praxis oder Klinik in erreichbarer
Nähe sei und wenn Patienten medizinisch induzierte Therapien deswegen
gar nicht erst beginnen könnten oder vorzeitig abbrechen müssten.
Einschnitte in den Arzneimittelmarkt schränkten die Therapiefreiheit
des behandelnden Arztes ein.
Außerdem warnten die Delegierten vor negativen Auswirkungen der
Verdichtung der ärztlichen Arbeitszeit auf die Patientensicherheit.
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