(ots) - Braucht es Etagenbetten und Mannschaftsduschen, um
aus einem jungen Mann einen ganzen Kerl zu machen, der zäh und tapfer
bei Wind und Wetter mittlerweile überall auf der Welt als Soldat
seinen Dienst versieht? Ganz sicher nicht. Zäh und tapfer wird er,
wenn sein Ausbilder seinen Job richtig macht und sein Offizier ihn zu
motivieren weiß. Deshalb ist Ursula von der Leyens Plan, in den
Kasernen der Bundeswehr für anständige Wohn- und Schlafbedingungen zu
sorgen, völlig richtig. Nicht über die Verteidigungsministerin sollte
man also höhnisch lachen, sondern über den, der noch immer nicht
begriffen hat, dass die Bundeswehr eine moderne Berufsarmee sein
soll, in der Männer und Frauen für ein Gehalt einer Arbeit nachgehen.
Solch eine Truppe muss attraktiv sein, sonst verliert sie ganz
schnell den Wettbewerb um die Jungen und die Guten hierzulande. Doch
genau die braucht sie, um ihren Job im 21. Jahrhundert weltweit
erfüllen zu können. Das hat Ursula von der Leyen präzise begriffen.
Ob man dabei so weit gehen sollte, von einem modernen Konzern mit 185
000 Mitarbeitern zu sprechen, sei dahin gestellt. Immerhin kann man
bei dem Job umkommen oder muss selbst töten. Aber eines ist sicher:
Ohne effizientes Management kann eine moderne Armee überhaupt nicht
geführt werden. Und jeder gute Manager weiß, dass es nicht nur aufs
Geld am Monatsende ankommt, sondern sehr wohl auch auf die Umstände
und Bedingungen, unter denen gearbeitet - und im Fall eines Soldaten
- auch 24 Stunden am Tag gelebt werden muss. Also schleunigst raus
mit den Etagenbetten und dem tristen Spind und her mit Stehlampe,
Flachbild-TV, Garderobenspiegel und Minikühlschrank. Denn sie sind
eine gute Investitionen.
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Florian Giezewski
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