(ots) - Nach Recherchen des WDR-Magazin "Westpol" schaffen es
Feuerwehren in nordrhein-westfälischen Kommunen häufig nicht,
innerhalb der vorgegeben Hilfsfristen am Einsatzort zu sein. Die
Hilfsfrist ist die Zeitdifferenz zwischen dem Notruf und dem
Eintreffen des ersten Feuerwehrfahrzeuges an der Einsatzstelle. Sie
sind in den Brandschutzbedarfsplänen der Kommunen als Zielvorgaben
festgeschrieben. Demnach sollen nach acht Minuten mindestens neun
Wehrleute mit einem Einsatzfahrzeug am Schadensort eintreffen.
Unter anderem im Regierungsbezirk Arnsberg wird nach Daten der
Behörde, die "Westpol" vorliegen, diese Frist allerdings häufig
überschritten. So lagen z.B. in Wetter (Ruhr) im vergangenen Jahr nur
56 Prozent der Einsätze innerhalb der Hilfsfrist, in Hagen lag die
Quote bei 49 Prozent. In Plettenberg schaffte es die Feuerwehr
lediglich in 46 Prozent ihrer Einsätze innerhalb der Frist und in
Olpe nur in 45 Prozent.
Besonders schlecht schnitt die Feuerwehr in Kirchlengern im Kreis
Herford ab. Dort war sie nur bei jedem dritten Einsatz innerhalb von
acht Minuten am Einsatzort. Der Gemeinderat hat deshalb jetzt die
Hilfsfrist von acht auf zehn Minuten angehoben. Bürgermeister Rüdiger
Meier rechnet damit, dass andere Gemeinden dem Beispiel folgen
werden. "Statt mit hohem finanziellem Aufwand dafür zu sorgen, dass
kaum einzuhaltende Zeitvorgaben erreicht werden, sollten
flächendeckend Rauchmelder in Privatwohnungen eingebaut werden. Das
ist für die Menschen lebensrettend und preiswert zu realisieren sowie
für die NRW-Kommunen und damit die Steuerzahler wesentlich
wirtschaftlicher", sagt er in der Sendung "Westpol" im WDR Fernsehen.
Feuerwehrfachleute halten das Verlängern der Fristen allerdings
für fahrlässig und gefährlich. Auch der innenpolitische Sprecher der
SPD-Landtagsfraktion Thomas Stotko übt Kritik: "Wir halten es weder
für sinnvoll noch für angemessen, als Reaktion auf eine dauerhafte
Nichteinhaltung der Hilfsfristen diese hoch zu setzen, da damit die
Gefahr bestehe, das Risiko für Rauch- und Brandopfer zu erhöhen."
Eine gesetzliche Regelung mit klaren einheitlichen Vorgaben für die
Kommunen, hält die Landesregierung bislang jedoch für nicht
notwendig. Mehr dazu in der Sendung "Westpol" im WDR Fernsehen (01.
Juni 2014, 19.30 Uhr).
Mit Quellenangabe "Westpol" (Sonntag, 01.06.2014 19:30 Uhr) ab
sofort zur Veröffentlichung frei.
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