(ots) - Berlin, 2.6.2014: Anlässlich der anstehenden
Haushaltsberatungen im Deutschen Bundestag fordern die Umwelt- und
Verkehrsverbände Naturschutzbund Deutschland (NABU), Verkehrsclub
Deutschland (VCD), Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND)
sowie die Deutsche Umwelthilfe (DUH) die Bundesregierung erneut auf,
die im Koalitionsvertrag angekündigte Förderung der
Partikelfilternachrüstung für Diesel-Pkw und leichte Nutzfahrzeuge zu
gewährleisten.
Wegen der Verschärfung der Umweltzonen in mehr als zwanzig Städten
Nordrhein-Westfalens auf "Grün" ist eine Nachrüstwelle in den
betroffenen Regionen zu erwarten. Ab dem 1. Juli 2014 dürfen dort nur
noch Fahrzeuge mit der grünen Umweltplakette einfahren, ältere
Diesel-Pkw mit Euro-3-Norm ohne Rußpartikelfilter sind künftig
ausgeschlossen. Schätzungsweise 500.000 Fahrzeuge sind von der
Regelung betroffen - so viele wie bei keiner Umstellung zuvor.
Halter von Diesel-Fahrzeugen ohne Partikelfilter können ihre Autos
zwar nachrüsten. Doch während in den vergangenen Jahren
Fahrzeugeigentümer immer wieder mit einer Förderung für die
Nachrüstung rechnen konnten, ist zum jetzigen Zeitpunkt immer noch
kein verbindlicher Posten im Bundeshaushalt festgelegt worden. Und
dies, obwohl die Nachrüstförderung im Koalitionsvertrag ausdrücklich
angekündigt wurde.
Betroffen sind nicht nur private Pkw-Halter, sondern auch
zahlreiche Gewerbetreibende und kleine bis mittlere Handwerks- und
Handelsbetriebe, die auf ihre zum Teil mit Spezialeinbauten
versehenen Fahrzeuge angewiesen sind. Die Kosten für die
Partikelfilternachrüstung belaufen sich auf 1.000 bis 1.500 Euro pro
Fahrzeug.
Aus Sicht der Umwelt- und Verkehrsverbände ist die Untätigkeit der
Bundesregierung ein nicht nachvollziehbares Versäumnis.
Luftschadstoffe wie Dieselruß sind nach Einstufung der
Weltgesundheitsorganisation krebserregend und können zu Lungen- und
Herzkreislauferkrankungen, Arteriosklerose und Fehlentwicklungen des
Nervensystems führen. Außerdem erhöhen sie das Diabetesrisiko
insbesondere bei Kindern und können Geburten beeinträchtigen. Die
schnellstmögliche Nachrüstung von Fahrzeugen der Euro-3-Stufe ist
deshalb dringend erforderlich. Eine Förderung kann entsprechende
Impulse setzen.
Der positive Einfluss von Umweltzonen auf die Luftqualität in den
Städten ist hinlänglich bewiesen. Deshalb fordern die Verbände die
Politiker auf, ihrer Verantwortung für den Gesundheitsschutz der
Bevölkerung und den Klimaschutz nachzukommen. Gleichzeitig muss die
Bundesregierung Bürgerinnen und Bürger sowie die Kommunen beim Thema
Luftreinhaltung unterstützen.
Die Kampagne "Rußfrei fürs Klima" wird von den deutschen Umwelt-
und Verbraucherschutzverbänden Bund für Umwelt und Naturschutz
Deutschland (BUND), Naturschutzbund (NABU), Verkehrsclub Deutschland
(VCD) und Deutsche Umwelthilfe (DUH) getragen. Sie setzt sich dafür
ein, die Klimawirkungen von Dieselrußemissionen ins Bewusstsein von
Politik, Verwaltung und Öffentlichkeit zu bringen und Maßnahmen zur
Rußminderung einzufordern. www.russfrei-fuers-klima.de Die Kampagne
bei Twitter: (at)Russ_und_Klima
Clean Air ist ein gemeinsames Projekt von neun europäischen
Umweltverbänden, die für saubere Luft in Europas Städten kämpfen.
Trotz der vielen gesetzlichen Regelungen zur Luftreinhaltung auf
europäischer, nationaler und regionaler Ebene werden in vielen
Städten die Ziele zur Luftreinhaltung verfehlt. Das gefährdet die
Umwelt, das Klima und die Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger. Es
ist Zeit zu handeln. www.cleanair-europe.org
Pressekontakt:
Daniel Hufeisen, Deutsche Umwelthilfe, Hackescher Markt 4, 10178
Berlin
Tel. 030-240086722, Mobil: 0151-55017009, E-Mail: hufeisen(at)duh.de
Jens Hilgenberg, BUND Bundesverband, Am Köllnischen Park 1, 10179
Berlin
Tel. 030-27586467, E-Mail: jens.hilgenberg(at)bund.net
Daniel Rieger, NABU Bundesverband, Charitéstraße 3, 10117 Berlin
Tel. 030-2849841927, E-Mail: Daniel.Rieger(at)nabu.de
Anja Smetanin, VCD Bundesverband, Wallstraße 58, 10969 Berlin
Tel. 030-28035112, E-Mail: Presse(at)vcd.org