Rheinische Post: Kommentar /
Europa zaudert, Amerika handelt
= Von Matthias Beermann
(ots) - Ausgerechnet Barack Obama, der US-Präsident,
der wie keiner seiner Vorgänger für die strategische Abwendung der
USA von Europa und die Hinwendung zum pazifischen Raum steht, hat
jetzt in der Ukraine-Krise auf den Tisch gehauen. Und gleich noch
eine Milliarde Dollar darauf gelegt. So viel lassen es sich die
Amerikaner kosten, um ihre Truppen-Präsenz in Ost-Europa zu
verstärken. Zwar nur zeitweilig, aber es bleibt eine starke Geste.
Sie signalisiert den angesichts der russischen Aggressivität
bangenden östlichen Nato-Staaten amerikanische Solidarität. Und sie
setzt die westeuropäischen Verbündeten unter Druck, nun endlich auch
wieder mehr für ihre Verteidigung zu tun. Amerika ist in Vorlage
gegangen, einmal mehr. Und wenn man es auch nicht darauf reduzieren
kann, so bestätigt sich erneut ein altvertrautes Muster: Die Europäer
reden. Sie zaudern. Die Amerikaner handeln. Natürlich verbirgt sich
dahinter politisches Kalkül. Mit seinem Vorstoß kann Obama zu Hause
punkten, wo ihn die Republikaner gerne als Weichei vorführen. Aber es
steckt auch viel politisches Gespür in Obamas Ankündigung. Dieser
Mann weiß, dass man Flagge zeigen muss gegenüber den Putins dieser
Welt. Auch wenn es etwas kostet
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Datum: 03.06.2014 - 20:41 Uhr
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