(ots) - Als komplett gescheitert kritisiert der
Paritätische Gesamtverband das vor über drei Jahren eingeführte
Bildungs- und Teilhabepaket für benachteiligte Kinder und
Jugendliche. Anlässlich des aktuell in Berlin stattfindenden 15.
Deutschen Kinder- und Jugendhilfetages legt der Paritätische ein
eigenes Alternativkonzept zum Bildungspaket vor. Statt des
bestehenden bürokratischen Gutscheinsystems, das hohe Hürden für die
Inanspruchnahme erzeuge, schlägt der Verband die Einführung eines
einklagbaren Rechtsanspruchs für alle Kinder auf Angebote der
Jugendarbeit vor.
"Das Bildungs- und Teilhabepaket ist ein bürokratischer Murks, der
an der Lebensrealität Heranwachsender ebenso vorbeigeht wie an den
Strukturen vor Ort. Besonders die Musik- und Sportgutscheine haben
sich als Luftnummer entpuppt und laufen vor Ort vielfach ins Leere",
kritisiert Ulrich Schneider, Hauptgeschäftsführer des Paritätischen
Gesamtverbandes. Mit der Verortung in der Arbeitsgrundsicherung bzw.
Sozialhilfe habe der Gesetzgeber einen grundsätzlich falschen Weg
eingeschlagen. "Junge Menschen sind keine kleine Arbeitslosen.
Jugendhilfe gehört ins Jugendamt und nicht ins Jobcenter", so
Schneider.
Der Paritätische fordert in seinem Konzept "Kinder verdienen mehr:
Kinder- und Jugendarbeit für alle!" die Abschaffung des Bildungs- und
Teilhabepaketes und stattdessen einen einklagbaren Rechtsanspruch auf
Teilhabe im Kinder- und Jugendhilfegesetz. Für Kinder im Hartz
IV-Bezug und in anderen Haushalten mit niedrigen Einkommen sei zudem
die Kostenfreiheit der Maßnahmen zu garantieren. "Damit jedes Kind
die individuell bestmögliche Förderung erhält, brauchen wir einen
radikalen Neustart in den Förderleistungen", so Schneider.
Der Paritätische Gesamtverband ist auf dem 15. Deutschen Kinder-
und Jugendhilfetag in Berlin (3.-5.6.2014, Messe Berlin) mit den
Paritätischen Jugendwerken mit einem Stand (Stand 1.52 Halle 1.2) und
in mehreren Fachveranstaltungen vertreten. Das Reformkonzept des
Paritätischen "Kinder verdienen mehr" steht u.a. im Mittelpunkt eines
Fachforums mit Dr. Ulrich Schneider am heutigen Mittwoch, den 4. Juni
2014 (12.30 Uhr-14.00 Uhr, Halle 7.1c, Raum Paris 2).
Das "Erweiterte Konzept zur Sicherung des Existenzminimums und der
Teilhabe junger Menschen" sowie die Arbeitshilfe "Kinder- und
Jugendarbeit für alle" finden Sie unter: www.kinder-verdienen-mehr.de
Pressekontakt:
Gwendolyn Stilling, Tel.030/24636305, e-Mail: pr(at)paritaet.org