(ots) - Menschen mit Demenz sollen in Zwickau künftig
besser als bisher begleitet werden. Der Arbeiter-Samariter-Bund hat
deshalb dort die erste Pflegeoase nach einem Konzept des Kuratoriums
Deutsche Altershilfe (KDA) realisiert. "Wir sind dem Bundesland
Sachsen und dem Arbeiter-Samariter-Bund sehr dankbar, dass sie den
Mut hatten, neue Wege in der Begleitung von Menschen mit Demenz zu
gehen", erklärte KDA-Geschäftsführerin Heike Nordmann bei der
Eröffnung.
Im ASB-Seniorenpflegeheim "Willy Stabenau" in Zwickau werden
zukünftig zehn Menschen mit hohem Pflegebedarf in einer
Hausgemeinschaft zusammenleben. In dem ovalen Baukörper befinden sich
kleine Einzelzimmer mit direktem Sichtkontakt zur offenen Wohnküche
und den dort immer anwesenden Mitarbeitern. "Selbst, wenn die
Menschen im Bett liegen möchten, fühlen sie sich durch den ständigen
Sichtkontakt mit den Mitarbeitern nie ausgeschlossen", beschreibt der
stellvertretende Geschäftsführer und Heimleiter Matthias Sachse vom
Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) das innovative Pflegekonzept. "Auch bei
der Gestaltung der Innenarchitektur haben wir auf jedes Detail großen
Wert gelegt, um diesen sehr verletzbaren Menschen und ihren
Angehörigen mehr Lebensqualität bieten zu können. Dazu zählen unter
anderem das besondere Lichtkonzept oder der freistehende Kamin", so
Sachse.
Das Modell der Pflegeoasen als besondere Wohnform für Menschen mit
Demenz, die sich nicht mehr selbstständig bewegen können, wird in
Deutschland seit circa zehn Jahren in einzelnen Modellprojekten in
Altenheimen praktiziert. Bisher wohnten dabei meist sechs bis acht
pflegebedürftige Menschen in einem Raum zusammen. Dies führte zu
teilweise heftig geführten Diskussionen in der Fachwelt. Kritiker -
darunter auch das Kuratorium Deutsche Altershilfe - befürchten eine
Rückkehr der Mehrbettzimmer in die stationäre Pflege.
Das KDA hat deshalb ein Pflegeoasen-Modell entwickelt, das von
kleinen Einzelzimmern ausgeht und dadurch die Privatheit der
Betroffenen und ihrer Angehörigen schützt. Der ASB hat dies
aufgegriffen und unter der fachlichen Begleitung des KDA
weiterentwickelt. Die Einrichtung fällt unter die
Experimentierklausel des Sächsischen Betreuungs- und
Wohnqualitätsgesetzes.
Kuratorium Deutsche Altershilfe (KDA)
Das KDA entwickelt seit mehr als 50 Jahren im Dialog mit seinen
Partnern Lösungskonzepte und Modelle für die Arbeit mit älteren
Menschen und hilft, diese in der Praxis umzusetzen. Es trägt durch
seine Projekte, Beratung, Fortbildungen, Tagungen und
Veröffentlichungen wesentlich dazu bei, die Lebensqualität älterer
Menschen zu verbessern.
Weitere Informationen und Bildmaterial:
Simone Helck, Mail: presse(at)kda.de, Telefon: +49 221 931847-10
Matthias Sachse, Mail: msachse(at)asb-zwickau.de,
Telefon: +49 160 3641245