(ots) - Nachdem ein Orca-Trainer von einem Schwertwal
tödlich verletzt wurde und eine weitere Mitarbeiterin beim
Orca-Training einen Armbruch und eine Lungenquetschung erlitt, gerät
der Freizeitpark auf der Urlaubsinsel Teneriffa erneut in die
Schlagzeilen. Ein Mitarbeiter in einem Gorillakostüm wurde am
Dienstag von einem Tierarzt des Parks bei einer Ãœbung mit einem
Betäubungsgewehr schwer verletzt und musste aufgrund einer intensiven
allergischen Reaktion in ein Krankenhaus eingeliefert werden.
Der erst seit zwei Monaten im Loro Parque angestellte Tierarzt
sollte den kostümierten Parkmitarbeiter für einen ausgebrochenen
Gorilla halten. Der Vorfall ereignete sich während einer polizeilich
begleiteten Übung, die simulieren sollte, welche Maßnahmen zu
ergreifen seien, wenn ein Affe dem Park entkommt.
Die verwendete Dosis des Betäubungsgewehrs sei auf ein
200-Kilogramm schweres Tier ausgelegt gewesen. Spanische Medien
sprechen von einer möglichen Fahrlässigkeit des deutschen
Parkbetreibers Wolfgang Kiessling. Der Zustand des Mitarbeiters sei
immer noch ernst, meldet die Teneriffa-Zeitung La Opinión. Die
Polizei beschlagnahmte das Gewehr und das Betäubungsmittel.
Der Parkbetreiber handelte sich bereits im Jahr 2010 eine
Strafanzeige des Hagener Wal- und Delfinschutz-Forum (WDSF) wegen
fahrlässiger Tötung eines Orca-Trainers ein, weil entsprechende
Arbeitsschutzmaßnahmen den Vorfall hätten verhindern können. Die
Hagener Staatsanwaltschaft fühlte sich jedoch nicht zuständig und
verwies das WDSF an die spanische Polizei. Nach Angaben des
WDSF-Geschäftsführers Jürgen Ortmüller wurde die Anzeige dort
offenbar totgeschwiegen, denn er bekam nach eigenen Angaben nie eine
Rückmeldung der Polizeibehörde auf Teneriffa, obwohl der Strafanzeige
eine Aussage einer ehemaligen Park-Mitarbeiterin über "katastrophale
Arbeitsbedingungen" beigefügt war.
Nachdem sich der Reiseveranstalter Schauinsland-Reisen auf seiner
Facebook-Seite aktuell zur Bewerbung des Loro-Parque mit seinen Orca-
und Delfinshows ausgesprochen hat, hagelt es derzeit Proteste von
mehreren Hundert Facebook-Nutzern auf der Betreiberseite.
TUI und FTI Touristik hatten erst kürzlich sämtliche Delfin- und
Orca-Show-Angebote in Kooperation mit dem WDSF weltweit aus ihrem
Programm genommen
Quelle: http://ots.de/wUoAn
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