(ots) - Meyer droht mit Schließung von Ställen
Agrarminister kündigt striktes Vorgehen gegen Antibiotika-Einsatz
an
Osnabrück.- Niedersachsens Agrarminister Christian Meyer (Grüne)
hat ein striktes Vorgehen gegen einen übermäßigen Antibiotika-Einsatz
in der Tierhaltung angekündigt. In einem Interview mit der "Neuen
Osnabrücker Zeitung" (Donnerstag) sagte Meyer, auf Initiative
Niedersachsen werde in diesem Jahr erstmals die Antibiotika-Menge pro
Stall erfasst. "Dort wo sie zu hoch ist, werden entschiedene
Maßnahmen ergriffen. Schlimmstenfalls kann es zur Stallschließung
kommen", erklärte der Minister. Meyer nannte ein energisches
Einschreiten notwendig, um Fleisch sicherer zu machen und
antibiotikaresistente Keime einzudämmen, die zunehmend aus der
Massentierhaltung kämen und zum Tod von jährlich bis zu 15 000
Menschen in Deutschland führen würden. Daher müsse der Einsatz von
Antibiotika in der Tierhaltung "massiv heruntergefahren" werden.
Meyer wandte sich zugleich gegen eine von der EU angestrebte
Lockerung von Kontrollen in Schlachthöfen. Es sei nicht akzeptabel,
wenn außer bei Schweinen künftig auch bei anderen Tieren nur noch
eine visuelle Kontrolle ohne Anschneiden von Fleisch vorgegeben
werden solle. "Wir wollen einen möglichst hohen Standard wahren und
vorschreiben, dass beim kleinsten Verdacht eines Risikos auch
weiterhin angeschnitten wird", betonte Meyer. Deswegen habe
Niedersachsen federführend einen Leitfaden für die zuständigen
kommunalen Behörden erarbeitet, der detailliert darlege, wie die
Intensivierung von Kontrollen zum Schutz der Verbraucher in den
Schlachthöfen zu handhaben sei. "Wir lassen nicht an unserer
bewährten Praxis rütteln", unterstrich Meyer. Er nehme die Sorgen der
amtlichen Fleischbeschauer sehr ernst, die befürchteten, bestimmte
Krankheiten nicht mehr zu entdecken, wenn Fleisch nur noch
angeschaut, aber nicht mehr angeschnitten werden dürfe.
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