(ots) - 53 Jahre ruhte der Leichnam eines im Zweiten
Weltkrieg getöteten Kanadiers irrtümlich als unbekannter deutscher
Soldat in einer Gruft der deutschen Kriegsgräberstätte
Mont-de-Huisnes in der Normandie. Nachdem ein DNA-Abgleich mit einem
Verwandten die wahre Identität des Gefallenen ergeben hat, werden die
Gebeine am kommenden Dienstag in einer feierlichen Zeremonie der
Familie übergeben, die sie in ihrer kanadischen Heimat begraben
möchte.
Bei dem Toten handelt es sich um Private First Class (Gefreiter)
Lawrence Gordon, einen Kanadier, der in der US-amerikanischen Armee
diente. Er starb am 13. August 1944 während der Kämpfe um die
Normandie, als sein gepanzertes Fahrzeug einen Volltreffer erhielt,
und wurde auf einem Militärfriedhof in der französischen Gemeinde
Gorron beigesetzt. Dort begruben die Amerikaner sowohl amerikanische
als auch deutsche Gefallene. Seine Familie erhielt widersprüchliche
Auskünfte, ob sein Leichnam geborgen wurde oder nicht.
Bei der Auflösung des Friedhofes 1961 wurden seine Gebeine als die
eines unbekannten deutschen Soldaten angesehen und zur deutschen
Kriegsgräberstätte in Mont-de-Huisnes gebracht.
Aufgrund der Recherchen eines amerikanischen Journalisten
beantragte Gordons Neffe 2013 einen DNA-Abgleich, der die Identität
des Toten bestätigte.
Die deutsche Kriegsgräberstätte in Monte-de-Huisnes liegt in der
Nähe des Mont-Saint-Michel und ist eine Gruftanlage. Etwa 12 000
Kriegstote ganz unterschiedlicher Herkunft sind dort beigesetzt:
deutsche Gefallene und Kriegsgefangene, Zwangsarbeiter aus ganz
Europa, die von den deutschen Truppen auf die Kanalinseln verschleppt
worden waren, KZ-Häftlinge von der Insel Alderney und deutsche
Zivilisten, die in französischen Internierungslagern starben. Sie
alle hat der Volksbund in den 1960er Jahren nach Mont-de-Huisnes
umgebettet.
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