(ots) - Am Strand von Ouistreham konnte der russische
Präsident mit eigenen Augen sehen, wie hoch der Westen Grundwerte wie
Freiheit und Demokratie schätzt. Die Staats- und Regierungschefs
dürften ihm dies in ihren Gesprächen unter vier Augen auch noch
einmal sehr deutlich gemacht haben.
Gehört hat Putin die Botschaft also, mehrfach und auch sehr
deutlich. Doch hat er sie auch verstanden? Je länger Putin im Kreml
herrscht, desto deutlicher wird, dass er seine ganz eigenen Ansichten
hat zu Demokratie, Freiheitsrechten oder Rechtsstaatlichkeit. Zu
lange hat der Westen vor dieser Tatsache die Augen verschlossen.
Die Ukraine-Krise ist nun ein Punkt, an dem sich vor allem der
Westen grundsätzlich klar darüber werden muss, wie er in Zukunft mit
Russland zusammenarbeiten will. Lässt er zu, dass Putin mit der
Annexion der Krim und dem Zündeln in der Ukraine nicht nur gültige
Verträge bricht und die ureigenen Werte Europas mit Füßen tritt,
sondern auch die Axt an die europäische Friedensordnung legt?
Realpolitisch gesehen ist das im Moment der konfliktfreiere Weg.
Doch die Geschichte Europas zeigt, dass auf lange Sicht nur stabile
und funktionierende Demokratien in der Lage sind, friedlich und
harmonisch nebeneinander zu bestehen. Deshalb liegt es im ureigensten
Interesse Europas, Russland an dieser entscheidenden Wegmarke Einhalt
zu gebieten.
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