(ots) - Während die WM-Euphorie in den kommenden Wochen die
internationale Kritik an Brasilien teilweise überdecken dürfte, ist
den dortigen Industrieunternehmen keine Verschnaufpause vergönnt.
Auch die Werke westlicher Mutterkonzerne stehen mächtig unter Druck:
die durch die Politik abgeschottete Binnenwirtschaft lahmt,
Investitionen in die Maschinenparks verschleppen sich, Personalkosten
schießen in die Höhe. In der Folge sinkt die Produktivität der
Betriebe dramatisch. Der brasilianischen Industrie droht die Zeit
davon zu laufen, so das Ergebnis einer Marktbeobachtung der
Unternehmensberatung Staufen.
"Die Gewinne der Industrieunternehmen in Brasilien schmelzen
angesichts des anhaltenden Produktivitätseinbruchs dahin", sagt
Wilhelm Goschy, Vorstand der Unternehmensberatung Staufen AG. In
keiner anderen großen Volkswirtschaft weltweit stiegen die
Lohnstückkosten im Zeitraum von 2004 bis 2011 so stark wie in
Brasilien (+6 Prozent). 2012 kletterten die Lohnstückkosten sogar um
7,2 Prozent, so die Experten für Außenwirtschaft der Germany Trade
and Invest (GTAI). Hinzu kommt: Die asiatische Konkurrenz etwa aus
China oder Südkorea hat hingegen ihre Hausaufgaben gemacht und die
eigene Produktivität verbessert.
Staufen-Vorstand Goschy ist überzeugt: "Die brasilianische
Industrie muss einen höheren Level in Sachen Organisation und
Produktivität erreichen. Wer jetzt nicht die eigene
Wettbewerbsfähigkeit verbessert, in höhere Mitarbeiterqualität und
schlankere Prozesse investiert, der hat morgen keinen Standort mehr
in Brasilien". Auch wenn die im Herbst anstehende Wahl die
brasilianische Industrie insgesamt eher in eine Wartestellung
versetzt zu haben scheint, wird gerade immer mehr ausländischen
Unternehmen klar, dass es keine Zeit zu verlieren gilt. Die Staufen
AG wird ihre Niederlassung in São Paulo daher schon in diesem Jahr
personell deutlich aufstocken, um der steigenden Nachfrage gerecht zu
werden.
Inwieweit sich Brasiliens Wirtschaft von der Wachstumsdelle - das
Bruttoinlandsprodukt stieg 2012 nur um 1 Prozent - erholt, bleibt
abzuwarten. Das Wirtschaftswachstum lag im vergangenen Jahr laut GTAI
zwar bei 2,3 Prozent, dürfte nach derzeitigen Prognosen 2014 aber
wieder auf 1,8 Prozent fallen. Erschwerend kommt hinzu, dass die Lage
auf dem brasilianischen Arbeitsmarkt angespannt bleibt. Denn die
Arbeitskosten steigen nicht nur durch wachsende Löhne, sondern auch
eine anhaltend hohe Fluktuation der Arbeitskräfte.
Vor diesem Hintergrund in die Ausbildung der Mitarbeiter zu
investieren, steigert nicht nur die Produktivität, sondern hilft
auch, diese an das Unternehmen zu binden. Dies zeigt die aktuelle
Staufen-Studie "War for Talents 2014", für die 1.000 junge
Brasilianer im Alter zwischen 18 und 34 Jahren befragt wurden. Für
mehr als die Hälfte (51 Prozent) von ihnen sind firmeninterne
Fortbildungen und Schulungen nämlich bei der Wahl des Arbeitgebers
sehr wichtig. Befragt danach, wie die Ausbildung im eigenen Land
verbessert werden könnte, wünschen sich zudem 53 Prozent der jungen
Brasilianer eine bessere Verzahnung von Theorie und Praxis. "Da es in
Brasilien kein duales Ausbildungssystem wie in Deutschland gibt,
müssen die Unternehmen hier selbst aktiv werden", sagt
Staufen-Vorstand Goschy. "In unseren Projekten und Trainings in
Brasilien stellen wir immer wieder fest, welch große Bedeutung der
Baustein Fortbildung für die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen
hat."
Staufen-Vorstand Wilhelm Goschy steht Journalisten für Interviews
und Hintergrundgespräche zum Thema Brasilien gern zur Verfügung.
Ãœber die Staufen AG - www.staufen.ag
Die Staufen AG gehört zu den führenden Lean Management
Beratungsunternehmen in Deutschland. Als "Partner auf dem Weg zur
Spitzenleistung" unterstützt das international operierende
Consultinghaus Unternehmen dabei, ihre Wertschöpfungs- und
Managementprozesse zu optimieren sowie Innovations- und
Produktentstehungsprozesse effizient zu machen. Darüber hinaus
entwickeln die Berater als Turnaround- oder Interim-Manager Konzepte
zur Bewältigung von Krisensituationen. Mit der Staufen-Akademie
bietet das Beratungs-Unternehmen zudem zertifizierte,
praxisorientierte Schulungen an. Mehr als 200 Mitarbeiter betreuen
die Kunden an den Standorten Deutschland, Schweiz, Italien, Polen,
Tschechische Republik, Slowakei, Ungarn, China und Brasilien. Die
aktuelle Lünendonk®-Trendstudie 2013 "Performance - Wachstumsstarke
Management- und IT-Beratungs-Unternehmen" zählt Staufen zu den in den
vergangenen fünf Jahren am stärksten gewachsenen Consultinghäusern.
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