(ots) - Mehr als zwei Drittel der Bankkunden in
Deutschland hält eine Ampel-Kennzeichnung bei komplizierten
Geldanlagen für unseriös. Die Bundesbürger wünschen sich aber neue
Informationsblätter, die nach dem Vorbild von
Arzneimittelbeschreibungen Chancen und Risiken eines komplexen
Finanzprodukts übersichtlich erklären. Das ist das Ergebnis einer
bevölkerungsrepräsentativen Umfrage des auf Finanzdienstleister
spezialisierten Consultingunternehmens Cofinpro. 1.000 Bundesbürger
wurden befragt.
Positiv bewerten die Verbraucher das Modell eines
"Beipackzettels", wie ihn die neue Initiative der Europäischen Union
vorsieht (PRIPS-Verordnung). 80 Prozent der Bundesbürger befürworten
ein solches Informationsblatt, das Chancen und Risiken wie bei
Medikamenten bekannt aufschlüsselt. 91 Prozent der Befragten wünscht
sich zudem, das Marktangebot verschiedener Institute auf Grundlage
einheitlicher Begriffe besser vergleichen zu können. Eine einfache
Ampel-Kennzeichnung reicht dafür nach Meinung der Verbraucher (70
Prozent) nicht aus. Komplizierte Geldanlagen können so nicht
hinreichend erklärt werden. Fast 70 Prozent der Befragten vertrauen
zusätzlich darauf, dass der Bankberater als Experte die individuell
passenden Anlagemöglichkeiten empfiehlt.
In Deutschland sind Beipackzettel für Finanzprodukte seit 2012
vorgeschrieben. Mit der neuen EU-Verordnung werden diese Vorschriften
verschärft. So sieht die neue Regelung beispielsweise vor, alle
direkten und indirekten Kosten sowie deren Einfluss auf den Ertrag
der Investition offenzulegen.
"Mit der Einführung neuer Basisinformationsblätter verfolgt die
Europäische Union das Ziel, Details von komplexen Bankprodukten für
Kleinanleger noch verständlicher zu machen", sagt Melanie Purgar,
Expert Consultant bei Cofinpro. "Für die Institute bietet sich damit
die Chance, dem Kundenwunsch nach kompakten, verständlichen und
vergleichbaren Anlageinformationen entgegenzukommen und damit
Vertrauen zu schaffen. 57 Prozent der Bankkunden fühlen sich aktuell
über Kosten und Risiken von Bankprodukten nur unzureichend
informiert."
Die neue EU-Regulierung nimmt - genau wie MiFID II - den Prozess
der Produktauflegung aus Anlegerschutzperspektive in den Fokus. Die
bereits heute verwendeten Produktinformationsblätter für komplexe
Produkte werden erneut anzupassen sein.
Ãœber Cofinpro (www.cofinpro.de)
Cofinpro unterstützt Deutschlands führende Finanzdienstleister bei
der Verbesserung von Geschäftsprozessen. Zu den Kunden zählen große
Privatbanken, Landesbanken und der genossenschaftliche Sektor sowie
die führenden Kapitalverwaltungsgesellschaften. Gegründet 2007 als
mitarbeitergetragene Aktiengesellschaft beschäftigt die
Unternehmensberatung inzwischen 100 Bank- und Technologieexperten.
Standorte sind in Berlin, Frankfurt am Main, Karlsruhe und München.
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