(ots) - Eine Umfrage des Bundesverbandes Deutscher
Stiftungen informiert erstmals über das Engagement
gesundheitsfördernder Stiftungen in Deutschland: Demnach gaben die
befragten Stiftungen im Jahr 2013 zusammen mehr als 800 Millionen
Euro für die Förderung der Gesundheit aus. Die Hälfte der befragten
Stiftungen (49,9 Prozent) hat Gesundheit in den Satzungszwecken
Gesundheitswesen und -pflege sowie Medizin verankert. Zusätzlich sind
es häufig die Zwecke Soziales (62,3 Prozent) sowie Wissenschaft und
Forschung (32,7 Prozent), innerhalb derer sich Stiftungen dem Thema
Gesundheit widmen. Themen wie Erziehung und Bildung (33,8 Prozent),
Prävention (32,9 Prozent), Wissenschaft und Forschung (32,8 Prozent)
sowie Pflege und Altenhilfe (30,4 Prozent) liegen den befragten
Stiftungen in puncto Gesundheit besonders am Herzen. Hauptsächlich
fördern die befragten Stiftungen Organisationen des Gesundheitswesens
(44,2 Prozent; Krankenhäuser, Hospize, Ambulanzen), gemeinnützige
Organisationen des Dritten Sektors (39,1 Prozent) sowie
Einzelpersonen (34,7 Prozent).
Die Ergebnisse der Umfrage sind im neu erschienenen
StiftungsReport 2014 dokumentiert, den der Bundesverband am Mittwoch
in Berlin vorstellte. An der Umfrage des Bundesverbandes Deutscher
Stiftungen beteiligten sich 691 Stiftungen. Neben Informationen zum
eingesetzten Fördervolumen und den geförderten Bereichen liefert die
Befragung Fakten über Förderaktivitäten und deren Reichweite sowie
über Begünstigte gesundheitsfördernder Stiftungen.
"Die Bedeutung von Stiftungen für das Gesundheitssystem ist nicht
zu unterschätzen. Zwar ist ihr quantitativer Beitrag gemessen an den
enormen Gesamtausgaben für das Gesundheitswesen eher klein, und sie
gehören nicht zu den dominanten Akteuren des Gesundheitswesens. Oft
übernehmen sie jedoch gerade dort Verantwortung, wo sich andere
Akteure zurückhalten", sagt Prof. Dr. Hans Fleisch, Generalsekretär
des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen, und fügt hinzu: "Die
Gesundheitsförderung hat im Stiftungswesen eine sehr lange Tradition.
Zu den ältesten noch bestehenden Stiftungen in Deutschland, die bis
ins zwölfte Jahrhundert zurückdatiert werden, zählen die sogenannten
Hospitalstiftungen. Sie kümmern sich als private
Fürsorgeeinrichtungen seit jeher auch um Bedürftige und Kranke."
Mehr als 5.100 Stiftungen aller Rechtsformen in Deutschland haben
in ihrem Wirken Berührungspunkte mit dem Thema Gesundheit. Gut 4.300
Stiftungen davon gehören zu den rund 20.150 rechtsfähigen Stiftungen
bürgerlichen Rechts.
Neben der Umfrage gibt der StiftungsReport 2014 Einblicke in das
Gesundheitswesen und fokussiert dabei drei Schwerpunktthemen des
Stiftungswirkens: Prävention von Krankheiten, Umgang mit Krankheiten
und Begleitung von Menschen in gesundheitlich schwierigen
Situationen. Beispiele und Porträts von Stiftungen zeigen zudem auf,
wie vielfältig das Engagement von Stiftungen im Gesundheitswesen ist.
Mit dem Kapitel "Engagement in Zahlen" bietet der StiftungsReport
aktuelle Zahlen, Daten und Fakten zur deutschen Stiftungslandschaft.
Ferner präsentiert die Neuerscheinung Interviews mit Experten wie
Prof. Dr. Klaus Hurrelmann (Hertie School of Governance), Dr. Gesa
Schönberger (Dr. Rainer Wild-Stiftung), Manuela Maschke
(Hans-Böckler-Stiftung), Dr. Susanne Schultz-Hector (Else
Kröner-Fresenius-Stiftung), Prof. Dr. Andreas Meyer-Lindenberg
(Zentralinstitut für seelische Gesundheit), Prof. Dr. Winfried Rief
(Philipps-Universität Marburg) und Dr. Rainer Hess (Deutsche Stiftung
Organtransplantation).
Der Bundesverband Deutscher Stiftungen veröffentlicht den
StiftungsReport 2014 in Kooperation mit der BMW Stiftung Herbert
Quandt und der Else Kröner-Fresenius-Stiftung.
Der StiftungsReport
Der StiftungsReport wird seit 2006 jährlich vom Bundesverband
Deutscher Stiftungen herausgegeben. Er thematisiert, wie sich
Stiftungen gesellschaftlichen Herausforderungen stellen und zur
Lösung von Problemen beitragen. Der Report bietet Hintergrundtexte
und Interviews mit Stiftungsexperten, Wissenschaftlern und
Politikern. Zudem enthält der Report Umfrageergebnisse zum Hauptthema
und aktuelle Stiftungszahlen.
Bundesverband Deutscher Stiftungen
Als unabhängiger Dachverband vertritt der Bundesverband Deutscher
Stiftungen die Interessen der Stiftungen in Deutschland. Der größte
Stiftungsverband in Europa hat rund 3.900 Mitglieder; über
Stiftungsverwaltungen sind ihm mehr als 7.000 Stiftungen
mitgliedschaftlich verbunden. Damit repräsentiert der Dachverband
rund drei Viertel des deutschen Stiftungsvermögens in Höhe von mehr
als 100 Milliarden Euro.
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