(ots) - Anlässlich des Welttags gegen die Misshandlung
älterer Menschen am 15. Juni erklärt Beate Rudolf, Direktorin des
Deutschen Instituts für Menschenrechte:
"Aufgrund wiederholter Kritik von Wohlfahrtsverbänden,
Wissenschaft und internationalen Menschenrechtsgremien muss die
Bundesregierung ihre Anstrengungen verstärken, um menschenwürdige
Zustände für ältere Menschen in der Pflege zu gewährleisten. Nach wie
vor erfahren Pflegebedürftige in Deutschland auch Gewalt und
Misshandlungen, unzulässige freiheitsentziehende Maßnahmen und
massive Einschränkungen der Autonomie. Deutschland sollte im
Pflegereformprozess seine menschenrechtlichen Verpflichtungen
verstärkt beachten und umsetzen. Wichtige Schritte sind dabei die
Einrichtung wirkungsvoller Kontrollen und flächendeckender
barrierefreier Beschwerdestellen, an die sich Betroffene wenden
können. Zudem müssen die Personalschlüssel überprüft und die
Ausbildung der Pflegenden verbessert werden."
Seit 2001 fordern Menschenrechtsgremien der Vereinten Nationen die
deutsche Regierung regelmäßig auf, unverzüglich Schritte zur
Verbesserung der Lage älterer Menschen in Pflegeheimen zu unternehmen
und die notwendigen Mittel zur Ausbildung von Pflegepersonal
bereitzustellen. Zudem sollten Pflegeheime häufiger und gründlicher
kontrolliert werden und Beschwerdestellen flächendeckend eingerichtet
werden. Dazu haben sich drei UN-Fachausschüsse geäußert: der
Ausschuss für wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte (2001,
2011), der Ausschuss für bürgerliche und politische Rechte (2004,
2012) sowie der Antifolterausschuss (2011).
Weitere Informationen: Claudia Mahler (2013): Menschenrechte: Keine
Frage des Alters? Berlin: Deutsches Institut für Menschenrechte
(Studie).
http://ots.de/E7hBi
Valentin Aichele, Jakob Schneider (2006): Soziale Menschenrechte
älterer Personen in Pflege. Berlin: Deutsches Institut für
Menschenrechte (Studie).
http://ots.de/kITWY
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