(ots) -
Wieso passen Biokraftstoffe perfekt in das Beuteschema der
Empörungskultur, selbst wenn die Fakten dagegen sprechen? Wie kommt
es, dass sie für Regenwaldrodungen, Völkervertreibungen und Hunger
verantwortlich gemacht werden? OVID Verband der
ölsaatenverarbeitenden Industrie sprach mit dem Trend- und
Zukunftsforscher Matthias Horx über die Falle der Schuldzuweisung und
darüber, warum Biokraftstoffe der perfekte Sündenbock sind.
Publizist Matthias Horx erklärt, wie der Mensch, irregeleitet von
Gehirnmechanismen und angetrieben von professioneller Hysterie, blind
in der Psychofalle landet: Er konstruiere gerne Kausalitäten, wo gar
keine seien. Schuld daran sei die Ãœberlebensstrategie unserer
Vorfahren, denn obwohl wir in einer Zivilisation leben, in der die
alten Knapphalten und Mängel weitestgehend beseitigt sind, arbeite
unser Alarm-Radar unentwegt weiter, sagt Horx. Komplexen Problemen
stünden wir größtenteils ohnmächtig gegenüber, daher versuche unser
Hirn, durch Schuldzuweisungen einen Verantwortlichen zu finden.
"Die Biokraftstoffbranche ist wahrhaftig nicht die einzige
Branche, die unter diesem Schuld-Übertragungs-System leidet", führt
Horx aus. Die Gefahr, die von der pauschalen Schuldzuweisung ausgehe,
sei groß: Raste die vermeintliche Kausalität erst einmal ein, so
Horx, ließen wir nur noch Informationen an uns heran, die unser
Vorurteil bestätigen. Eine sachliche Diskussion finde dann nicht mehr
statt. "Wir brauchen als hochtechnische Gesellschaft ein gewisses
Grundvertrauen, einen Willen zur Kooperation, zur Problemlösung. Die
ständige Empörungs- und Angst-Bereitschaft könnte besonders fatale
Nebenwirkungen haben, wenn wir mal wirklich eine Krise erleben", so
Horx. An die vielen "Krisen" gewöhnt, könne der Mensch eine
ernsthafte Bedrohung von einer konstruierten kaum noch unterscheiden.
Das zum Abdruck freigegebene Interview mit dem Trend- und
Zukunftsforscher Matthias Horx finden Sie im Anhang.
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