Artikel auf aerzteblatt.de vom 13. Juni 2014
(PresseBox) - Die nordrhein-westfälische Gesundheitsministerin Barbara Steffens will die Förderung der Telemedizin im Land künftig weiter verstärken. Das bekräftigte Steffens bei der gestrigen Frühjahrstagung Telemedizin, zu der die Deutsche Gesellschaft für Telemedizin und das ZTG - Zentrum für Telematik und Telemedizin ins Haus der Ärzteschaft nach Düsseldorf eingeladen hatten.
"Telematik und Telemedizin sind kein Selbstzweck", betonte Steffens. Es gehe nicht darum, das technisch Machbare umzusetzen. Wichtig seien vielmehr Nutzerorientierung, das Mitnehmen der Akteure und der Mehrwert für Patienten. Neu- und WeiterentÂwicklungen müssten zudem miteinander vernetzt sein im System.
"Die Herausforderung für die Zukunft wird sein, wie wir mit weniger Geld, weniger Ressourcen und Personal einen Mehrbedarf im Gesundheits- und Pflegewesen abdecken können", erklärte die Ministerin. "Das ist die Quadratur des Kreises, das ist aber auch eine gewaltige Chance für Weiter- und Neuentwicklungen."
Zu den Stärken der Telemedizin zählten die ortsunabhängige Diagnostik und Therapie und damit auch Präventionspotenziale. "Wenn ich weniger Arzt als Ressource, aber gleichzeitig mehr Patienten habe, dann müssen die vorhandenen Ärzte effizienter arbeiten können, aber sie können auch nicht mehr überall sein", erläuterte Steffens. Ein Beispiel für eine positive Entwicklung und einen leicht implementierbaren Weg zu mehr Effizienz und Qualitätssteigerungen seien daher Portalkliniken.
Bei allen Weiterentwicklungen sei die frühzeitige Einbindung aller Akteure der Schlüssel zum Erfolg. In Nordrhein-Westfalen werden daher auf Basis des sektorenübergreifenden Landesgremiums nach § 90a Sozialgesetzbuch V sowohl die Ärztekammern und Kassenärztlichen Vereinigungen im Land, die Krankenhausgesellschaft Nordrhein-Westfalen, die Krankenkassen sowie insbesondere die Patientenvertretung an einen Tisch geholt, um Maßnahmen zu entwickeln, die die Versorgungsqualität mittels Telemedizin verbessern können.
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