(ots) - Die Verkäufe von großen Wohnungsbeständen haben in
den letzten beiden Jahren stark zugenommen. Verkäufe von Beständen
mit jeweils mehreren tausend Wohnungen dominieren dabei den Handel.
Die fünf größten Verkäufe im Jahr 2013 weisen eine Portfoliogröße von
jeweils mehr als 25.000 Wohnungen auf: Das Transaktionsvolumen hat
mit rund 300.000 Wohnungen im Jahr 2013 inzwischen wieder das Niveau
von vor der Wirtschafts- und Finanzkrise erreicht. Das geht aus einer
Analyse des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung
hervor.
Für ihre Analyse haben die Wohnungsmarktexperten alle Verkäufe von
Beständen mit mehr als 800 Wohnungen in der Bundesrepublik ermittelt.
Im Jahr 2012 wurden demnach insgesamt 34 Verkäufe größerer
Wohnungsbestände mit insgesamt rund 190.000 gehandelten Wohnungen
registriert. 2013 gab es 49 Transaktionen, die insgesamt rund 300.000
verkaufte Wohnungen umfassten. Gegenüber 2012 ist das
Transaktionsvolumen damit um 50 Prozent gestiegen. "Nachdem
Finanzinvestoren durch die Finanzkrise unfreiwillig zu
vorübergehenden Bestandshaltern wurden, haben diese das günstige
Umfeld der vergangen Jahre genutzt, um aus ihren Wohnungsinvestments
auszusteigen", erklärt Wohnungsmarktexpertin Karin Lorenz-Hennig.
Die Kauf- und Verkaufsstrategien von verschiedenen Akteuren haben
sich gewandelt. Während sich einige Investoren aus ihren Investments
verabschieden, bauen andere ihren Wohnungsbestand deutlich aus. Der
Verkauf kommunaler Wohnungsbestände spielt dabei nahezu keine Rolle
mehr. In den letzten beiden Jahren haben die Wissenschaftler
lediglich eine Transaktion mit 1.620 Wohnungen erfasst. Bund und
Länder haben sich hingegen von weiteren Beständen getrennt: In 2012
und 2013 wurden in vier Transaktionen insgesamt 87.000 Wohnungen
veräußert, davon 11.400 durch den Bund und 75.500 durch die Länder.
Deutsche Unternehmen treten stärker als Käufer auf
Private Akteure dominieren damit weiterhin das Verkaufsgeschehen.
Der Großteil der Verkäufe von Wohnungsportfolios wird dabei von
internationalen Finanzinvestoren getätigt. Deutsche Unternehmen
treten deutlich stärker als Käufer von Wohnungsbeständen auf.
Während deutsche Unternehmen im Jahr 2013 für den Verkauf von 11.000
Wohnungen verantwortlich waren, wurden im gleichen Zeitraum 129.000
Wohnungen durch deutsche Investoren gekauft. Damit setzt sich die
Entwicklung des letzten Jahres fort. "Das aktuelle Hoch am
Wohnungstransaktionsmarkt unterscheidet sich damit entscheidend von
den Boomjahren vor der Finanzkrise: 2004 bis 2007 erwarben
vornehmlich ausländische Finanzinvestoren Bestände von deutschen
industrieverbundenen Wohnungsunternehmen und der öffentlichen Hand",
so Frau Lorenz-Hennig.
Die Analyse ist unter www.bbsr.bund.de abrufbar.
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