PresseKat - TK-Rückenatlas: 40 Millionen Fehltage gehen aufs Kreuz

TK-Rückenatlas: 40 Millionen Fehltage gehen aufs Kreuz

ID: 1073203

(ots) - Deutschland hat "Rücken". Obwohl in den Betrieben
immer mehr Abläufe automatisiert werden und immer mehr Menschen an
Schreibtischen arbeiten, geht fast jeder zehnte Krankschreibungstag
in Deutschland auf den Rücken. Das geht aus dem aktuellen
Gesundheitsreport hervor, den die Techniker Krankenkasse (TK) heute
in Berlin vorstellte. Durchschnittlich war jede TK-versicherte
Erwerbsperson - dazu gehören sozialversicherungspflichtig
Beschäftigte und Empfänger von Arbeitslosengeld I - 2013 1,4 Tage
wegen Rückenbeschwerden arbeitsunfähig. Hochgerechnet auf die
Gesamtbevölkerung ergeben sich rund 40 Millionen Fehltage bundesweit.

Die hohen Fehlzeiten resultieren aus der großen Zahl der
Betroffenen und einer sehr langen Erkrankungsdauer der Patienten:
Statistisch gesehen war jede zwölfte Erwerbsperson 2013 wegen
"Rücken" arbeitsunfähig. Dr. Jens Baas, Vorstandsvorsitzender der TK:
"Eine Krankschreibung aufgrund von Rückenbeschwerden dauert im
Schnitt 17,5 Tage und damit fünf Tage länger als eine
durchschnittliche Arbeitsunfähigkeit. Für einen mittelständischen
Betrieb mit 60 Beschäftigten bedeutet das, dass jedes Jahr fünf
Mitarbeiter zweieinhalb Wochen ausfallen und der Unternehmer drei
Monatsgehälter auf das Konto "Rücken" überweist."

Betroffen sind laut TK erwartungsgemäß Berufe, in denen schwer
körperlich gearbeitet wird, wie die Berufe in der Ver- und Entsorgung
(5,1 Fehltage pro Kopf aufgrund von Rückenbeschwerden), im Tiefbau
(4,7 Tage) und in der Altenpflege (4,1 Tage). Aber auch durch
einseitige und mangelnde Bewegung können Rückenbeschwerden entstehen
wie zum Beispiel bei den Berufskraftfahrern, die es mit 4,3
Rückenfehltagen nicht nur überdurchschnittlich im Kreuz haben,
sondern auch insgesamt zu den Berufen mit den höchsten Fehlzeiten
gehören.

Laut TK-Gesundheitsreport nehmen Rückenbeschwerden im Laufe des




Erwerbslebens deutlich zu. Dr. Thomas Grobe vom Aqua-Institut, das
für die TK die Daten ausgewertet hat: "Die durchschnittlichen
Fehlzeiten steigen bei Männern zwischen 15 und 64 Jahren um den
Faktor zehn und bei Frauen um den Faktor 8,6."

Angesichts dessen, dass das Durchschnittsalter in den Betrieben
deutlich steigt, betonte die TK, wie wichtig Investitionen in
betriebliches und individuelles Gesundheitsmanagement sind. "Hier
sind Arbeitgeber, Krankenkassen und die Betroffenen gleichermaßen
gefordert. Es geht darum, Arbeit gesünder zu gestalten, aber auch um
einen insgesamt gesünderen Lebensstil, der auch nach Feierabend
gelebt wird", so der TK-Chef.

Rückenbeschwerden hätten in den allermeisten Fällen nicht nur eine
Ursache. Meist kommen mehrere Faktoren wie Bewegungsmangel,
einseitige Belastung und Stress zusammen. Vielen sitzt der Stress
buchstäblich im Nacken, so dass es zu Verspannungen und
Rückenschmerzen kommt. Die persönliche Konstitution und
Lebenssituation spiele hier eine große Rolle. Eine aktuelle
Forsa-Umfrage im Auftrag der TK zeigt, dass drei von vier
Beschäftigten mit hohem Stresslevel auch Rückenbeschwerden haben.

Die TK möchte aber nicht nur die Prävention, sondern auch die
medizinische Versorgung erkrankter Patienten verbessern: "Die Daten
zeigen uns, in welchen Regionen unsere Angebote besonders gebraucht
werden. Wie zum Beispiel das Modellprojekt "Zweitmeinung Rücken", das
Patienten vor einer eventuellen Rücken-OP berät", erklärt Klaus Rupp,
Leiter des Versorgungsmanagements bei der TK. "In 80 Prozent der
Fälle wurde den Patienten von der OP als Behandlungsmethode
abgeraten, so dass in vielen Fällen langwierige Klinikaufenthalte
vermieden werden konnten."

Erstmals hat die TK Krankschreibungen und Rückenbeschwerden auch
auf lokaler Ebene ausgewertet. Danach haben vor allem Erwerbspersonen
im Kreis Wittmund in Ostfriesland (2,9 Tage), im Landkreis Mansfeld
Südharz (2,9 Tage), in Bremen (2,9 Tage), im thüringischen Nordhausen
(2,9 Tage) und in Herne (2,4 Tage) "Rücken". Einen besonders starken
Rücken haben dagegen die TK-Versicherten in Starnberg (0,5 Tage), im
Landkreis München (0,7 Tage) sowie in Aschaffenburg und Dresden mit
jeweils nur 0,8 rückenbedingten Fehltagen im Jahr.

Hinweis für die Redaktionen: Für den TK-Gesundheitsreport 2014
wertete die TK die Krankschreibungen der 4,1 Millionen bei der TK
versicherten Erwerbspersonen aus. Dazu zählen
sozialversicherungspflichtig Beschäftigte und Empfänger von
Arbeitslosengeld I, von denen mehr als jeder Siebte bei der TK
versichert ist. Der Gesundheitsreport mit allen Daten zur
Arbeitsunfähigkeit, Arzneimittelverordnungen und dem Schwerpunktthema
Rücken steht unter www.tk.de zum kostenlosen Download (Webcode
644780). Die digitale Pressemappe zur Pressekonferenz
"TK-Gesundheitsreport 2014" ist unter dem Webcode 648804 verfügbar.



Pressekontakt:
TK-Pressestelle
Für Rückfragen: Michaela Hombrecher
Tel. 040-6909-2223, E-Mail: michaela.hombrecher(at)tk.de
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Datum: 17.06.2014 - 11:24 Uhr
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