(ots) -
Dorfidylle statt Großstadtdschungel? Am liebsten ja, sagt die
Mehrheit der Deutschen. Laut einer repräsentativen Umfrage (1) im
Auftrag der Deutschen Bank wünschen sich 62 Prozent, auf dem Land zu
wohnen. Gute Gründe für ein Leben im Grünen gibt es viele. Die Top 5
im Ãœberblick.
1. Wuchermieten? Nicht auf dem Dorf!
Die Mieten in Ballungsräumen steigen stetig, bezahlbare Wohnungen
werden knapp. Anders in ländlichen Regionen: Sie bleiben von dieser
Entwicklung nahezu verschont. 2013 zahlten Mieter laut
Marktforschungsunternehmen F+B für einen Quadratmeter Wohnraum in
Deutschland durchschnittlich 6,21 Euro. Mit 10,25 Euro mussten die
Münchener am tiefsten in die Tasche greifen. Rund 90 Kilometer vor
den Toren von Deutschlands teuerster Metropole kostet Mietraum
dagegen nur knapp die Hälfte. (2)
2. Nähe zur Natur streichelt die Seele
Wer Wiesen und Wälder vor der Haustür hat, tankt müheloser Kraft
als ein Städter. Fast jeder Dorfbewohner genießt laut eigener Aussage
den direkten Zugang zur Natur, fand die TNS Infratest-Umfrage im
Auftrag der Deutschen Bank heraus. Vor allem junge Familien
profitieren von einem Umzug ins Grüne. Auf Du und Du mit Pflanzen und
Tieren bekommen Kinder beste Entwicklungschancen - und ihre Eltern
neue Freiräume.
"Viele junge Menschen, die in ihren früheren Heimatort
zurückkehren, haben dort Verwandte, die ihnen im Alltag zur Seite
stehen können", sagt Prof. Dr. Heiderose Kilper, Direktorin des
Leibniz-Instituts für Regionalentwicklung und Strukturplanung sowie
Fachbeiratsmitglied des Wettbewerbs "Ausgezeichnete Orte im Land der
Ideen" 2014. "Damit der Wechsel aufs Land gelingt, ist es jedoch
wichtig, dass die Kommunen eine entsprechende Willkommenskultur
schaffen, vom passenden Arbeitsplatz bis hin zu guten
Bildungsangeboten für den Nachwuchs."
3. Die Entdeckung der Langsamkeit
Überfüllte Einkaufszentren, Rushhour, Parkplatzsuche unter
Zeitdruck - zum Durchatmen bleibt im hektischen Stadtalltag oft wenig
Zeit. Wissenschaftler des Mannheimer Zentralinstituts für Seelische
Gesundheit haben herausgefunden, dass das Gehirn von Großstädtern
empfindlicher auf Stress reagiert als das von Kleinstädtern oder
Landbewohnern. Stressbedingte Erkrankungen, wie zum Beispiel
Depressionen, kommen daher in Städten häufiger vor. Entschleunigung
schafft der Umzug aufs Land: 93 Prozent der Bewohner ländlicher
Regionen bezeichnen ihr Leben laut TNS Infratest als entspannt.
4. Landluft ist gesund
Von Feinstaub über Lärm bis zu Kohlendioxid - 91 Prozent der
Landbewohner sind laut TNS Infratest überzeugt: Auf dem Dorf lebt es
sich gesünder als in der Stadt. Vieles spricht dafür. Zum Beispiel
ein erholsamerer Schlaf. An Hauptverkehrsstraßen müssen Anwohner
nachts oft Lärm über 55 Dezibel in Kauf nehmen. Ab 40 Dezibel steigt
laut Umweltbundesamt das Risiko, auf lange Sicht eine
Herz-Kreislauf-Erkrankung zu entwickeln. Mediziner des Westdeutschen
Herzzentrums in Essen wiesen zudem nach, dass das Einatmen winziger
Feinstaubpartikel zu Ablagerungen in Gefäßen führen kann - und damit
Herzinfarkt oder Schlaganfall begünstigt.
5. Auf gute Nachbarschaft!
Bei uns kennt jeder jeden und hilft, wenn er gebraucht wird. So
schwärmen viele Dörfler über ihren Heimatort. 78 Prozent der von TNS
Infratest befragten Landbewohner bezeichnen das Nachbarschaftsgefühl
in ihrem Wohnort als ausgeprägt. Nur 62 Prozent der Städter sind
ebenso begeistert vom urbanen Miteinander. Während mit der Zahl der
Einwohner die Anonymität wächst, wird in ländlichen Regionen
Bürgerengagement seit jeher groß geschrieben.
Regionalentwicklungsexpertin Heiderose Kilper: "Angesichts einer
immer älter werdenden Gesellschaft entwickelt sich bürgerschaftliches
Engagement zu einer wichtigen Säule ländlicher Daseinsvorsorge. Viele
Bewohner unterschätzen die Leistung, die sie selbst für ihren
Heimatort erbringen. Ihr Engagement sollte stärker gewürdigt werden,
jede Form von Aufmerksamkeit ist dabei Gold wert."
Ãœber den Wettbewerb "Ausgezeichnete Orte im Land der Ideen"
Der Wettbewerb "Ausgezeichnete Orte im Land der Ideen" kürt 2014
die besten Ideen für ländliche Regionen. Am 1. Juli verkünden die
Initiative "Deutschland - Land der Ideen" und die Deutsche Bank die
100 Siegerprojekte. Mehr über den Wettbewerb unter:
ausgezeichnete-orte.de oder auf dem Themenportal zum Wettbewerb:
www.innovationen-querfeldein.de.
www.ausgezeichnete-orte.de
www.deutsche-bank.de/ideen
(1) TNS Infratest, Deutschsprachige Wohnbevölkerung über 14 Jahre,
Erhebungszeitraum Februar 2014
(2) Landkreis Altötting: 4,01 bis 5,50 Euro/Quadratmeter nach
immobilienscout24.de, Stand: 4.6.2014
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Ralf Junge und Marie Scheffer
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