(ots) - Bundesumweltministerin Hendricks warnt vor Panik
wegen russischen Gasstreits
"Es geht um einen Preispoker" -Klare Absage an Fracking trotz
Ukraine-Krise: Falsche und überschätzte Antwort
Osnabrück. Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) hat
davor gewarnt, wegen des Gas-Streits zwischen Russland und der
Ukraine in Panik zu verfallen. In einem Gespräch mit der "Neuen
Osnabrücker Zeitung" (Mittwoch) erklärte Hendricks, das russische
Staatsunternehmen Gazprom habe ausdrücklich klargestellt, dass sich
die Auseinandersetzungen nicht gegen Europa richteten. Es gehe um
Gaslieferungen, die nach russischer Lesart von der Ukraine nicht
bezahlt worden seien. "Da findet ein Poker um Preise statt, dies
allerdings vor einem hochpolitischen Hintergrund", sagte die
Ministerin.
Es sei dringend notwendig, dass der Gesprächsfaden zwischen
Russland und der Ukraine wieder aufgenommen werde. Dabei könne die EU
als Vermittlerin hilfreich sein.
Hendricks stellte klar, dass auch unter dem Druck des Gas-Streits
die Energiegewinnung durch Fracking "keine taugliche Option ist".
"Ich halte Fracking nicht nur für eine falsche, sondern auch für eine
überschätzte Antwort auf die Energiefrage. Der beste Weg, uns
unabhängiger von Energieimporten, egal woher, zu machen, ist
Energieeinsparung und der zügige Ausbau der erneuerbaren Energien."
Hendricks widersprach der Darstellung der Bundesanstalt für
Geowissenschaften und Rohstoffe, wonach die Gefahren dieser
Technologie verschwindend gering seien. "Das sehe ich anders",
betonte Hendricks. Die Risiken seien derzeit nicht abschätzbar. Im
Koalitionsvertrag sei daher festgehalten, dass der Schutz von Umwelt,
Gesundheit und Trinkwasser absoluten Vorrang habe. Umwelttoxische
Substanzen dürften beim Fracking garantiert nicht angewandt werden,
betonte die Politikerin weiter. Bei dieser in den USA praktizierten
Technologie wird durch Einsatz von Chemikalien Gas aus
Gesteinsschichten herausgepresst.
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