(ots) - Täglich werden weltweit mehrere zehntausend
Kinder und Jugendliche auf der Flucht grundlos inhaftiert. Diese
Zahlen ermittelte das Kinderhilfswerk terre des hommes im Rahmen
seiner internationalen Kampagne »Destination Unknown«, mit der sich
terre des hommes für den Schutz und die kindgerechte Betreuung von
Flüchtlingskindern und Migranten einsetzt.
»Von den weltweit rund 44 Millionen Flüchtlingen sind fast die
Hälfte Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren. Sie gehören nicht ins
Gefängnis, sie brauchen Schutz und intensive Betreuung«, so Sonja
Welp, Kinderrechtsexpertin von terre des hommes. »Besonders
dramatisch ist die Situation in Libyen, wo Kinder und Jugendliche auf
der Flucht aus Konfliktstaaten wie Eritrea, Somalia oder Syrien unter
unmenschlichen Bedingungen inhaftiert werden. Dies geschieht häufig,
um Familien zu zwingen, ihre Kinder freizukaufen. Jugendliche, die im
Aufnahmelager in Lampedusa von terre des hommes betreut werden,
berichten von Schlägen und Erniedrigung in libyschen Gefängnissen,
einige wurden gefoltert.«
terre des hommes appelliert an die Bundesregierung und die
Europäische Gemeinschaft, sich entschieden gegen diesen gravierende
Menschenrechtsverletzung an Kindern einzusetzen. Auch in Deutschland,
ist die Inhaftierung minderjähriger Flüchtlinge zwecks Abschiebung
als sogenanntes »letztes Mittel der Wahl« zulässig, wird allerdings
nur selten praktiziert. CDU und SPD haben gegenüber terre des hommes
erklärt, diese Praxis beenden zu wollen. terre des hommes fordert die
Regierungsparteien auf, die Inhaftierung minderjähriger Flüchtlinge
zum Zwecke der Abschiebung konsequenterweise gesetzlich aufzuheben.
terre des hommes betreut Flüchtlingskinder in italienischen
Erstaufnahmezentren und unterstützt in Deutschland Projekte, in denen
minderjährige Flüchtlinge unterstützt und gefördert werden.
Pressekontakt:
Für Rückfragen: Sonja Welp, Tel: 05 41 / 71 01-133, E-Mail:
s.welp(at)tdh.de
Hinweis an Redaktionen:
Im Rahmen der Kampagne "Destination Unknown" organisiert die
Internationale Föderation Terre des Hommes heute in Genf gemeinsam
mit dem UN-Flüchtlingskommissariat, Regierungsvertretern und
Menschenrechtsorganisationen eine Anhörung über Alternativen zur
Inhaftierung von Flüchtlingskindern. Mehr dazu:
http://destination-unknown.org/