High-Tech-Produkt Furnierschichtholz und rohe Fichtenstämme ergänzen sich zu
einem markanten Roten Dach
Holz rückt als Baumaterial immer stärker in den Fokus von Architekten. Das zeigte eindrucksvoll die Architekturwoche A6, die vom 16. bis 24. Mai in München unter dem Motto
„Dicht säen“ statt gefunden hat. Den Rahmen für die Architekturwoche bildete ein 80
Meter langes, 4 Meter hohes und 8 Meter breites Bauwerk aus Holz, das „Rote Dach“, das
neben seinen Maßen durch die Kombination modernster Holzbaustoffe mit nahezu unbearbeitetem Rohholz beindruckte. Das Dach holte dadurch den Wald gleichsam in die
Stadt und verdichtete den ansonsten offenen Platz auf der Herzog-Wilhelm-Straße zum
zentralen Veranstaltungsort der A6. Initiiert und ermöglicht wurde dieser Versammlungsort
durch das Bayerische Zimmerer- und Holzbaugewerbe, das Bayerische Staatsministerium
für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten und das Aktionsbündnis proHolz Bayern,
das auf der A6 außerdem mit dem proHolz-Pavillon und seinem Spiegelwald vertreten
war.
(firmenpresse) - Wer während der diesjährigen Architekturwoche durch die Herzog-Wilhelm-Straße zwischen Karlsplatz und Sendlinger Tor fuhr oder ging, dem begegnete ein Bauwerk, das dort normalerweise nicht zu finden ist: Ein 80 Meter langes, 4 Meter hohes und 8 Meter breites Holzdach gestützt durch rohe, lediglich entastete Fichtenstämme. Die Dachkonstruktion enthält dafür ein völlig neu entwickeltes High-Tech-Produkt:
Buchenschichtholzträger der Firma Pollmeier mit dem Namen BauBuche. Pollmeier, ursprünglich ein Laubholzsägewerk im thüringischen Creuzburg, hat diesen neuen Werkstoff entwickelt, der weltweit seinesgleichen sucht. Aus Buchenstämmen werden 3,7 mm starke Furniere geschält. Diese werden zunächst zu Platten verpresst und dann zu Trägern von bis zu 18 Meter Länge weiterverarbeitet. Bisher gab es derartige Träger schon aus Fichte, nicht aber aus Buche. Die Nutzung der Buche passt genau zur aktuellen Entwicklung in den deutschen Wäldern. Durch wiederholte schwere Sturmkatastrophen haben die Forstleute gelernt, dass die Wälder stärker gemischt werden müssen. Deshalb nimmt der Anteil der Buche im Wald zu und sie ist jetzt und in Zukunft reichlich verfügbar.
Für das Rote Dach wurden praktisch gleich die ersten Träger verwendet, die in dem neuen Werk vom Band gelaufen sind. Pollmeier sieht den Markt für die BauBuche jenseits des klassischen Holzbaus, mehr dort, wo elegante Formen und schlanke Querschnitte gefragt sind. Und genau das wird an dem A6-Pavillon deutlich. Die Trägerkonstruktion mit ihren nur 4 cm breiten Streben macht fast einen schwerelosen Eindruck. Möglich machen dies die statischen Eigenschaften der Buche, durch die mit kleineren Querschnitten vergleichbare Festigkeiten wie mit Fichte zu erreichen sind. Gedeckt wurde der Pavillon schließlich mit roten Schalungsplatten von
WiEHAG, wie sie zum Abstützen von frisch gegossenen Betondecken verwendet werden. Daher der Name „Rotes Dach“. Eine Lichtinstallation sollte zusammen mit der roten Farbe den Eindruck eines Sonnenuntergangs erwecken.
Das Dach ist Sieger eines Wettbewerbs unter Architekturstudenten an der TU München unter Leitung von Prof. Florian Nagler. Vorgabe war, dass heimisches, wiederverwendbares Holz benutzt werden sollte. Der Siegerentwurf stammt von Stefan Imhof und Rolf-Stefan Enzel. Das Dach sollte eine Verortung ermöglichen. Denn das Rote Dach war der zentrale Veranstaltungsort der Architekturwoche, deren Hauptthema die Verdichtung von städtischen Wohnquartieren war. Holz ist gerade für dieses Thema bestens geeignet. Sein geringes Gewicht ermöglicht Aufstockungen auf bestehenden Gebäuden. In verschiedenen Städten wurden auf diese Weise schon Wohnsiedlungen auf Flachdächern realisiert. Das Rote Dach ist Anfang Juni wieder abgebaut worden und wird in den nächsten Wochen in etwas veränderter Form in Bad-Aibling auf der Militärbrache von der B&O Wohnungswirtschaft wieder aufgebaut werden.
Finanziell unterstützt haben das Projekt das Bayerische Zimmerer- und Holzbaugewerbe, das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten sowie proHolz Bayern. Die Marketingorganisation der Forst- und Holzwirtschaft in Bayern konnte mit ihrem Auftritt auf der A6 in München den Werkstoff Holz gebührend ins Bewusstsein der Besucher bringen. „Das Rote Dach hat den Baustoff Holz in seinen vielfältigen Erscheinungsformen optimal präsentiert. Mit seiner filigranen Erscheinung hat das A6-Dach hohe Aufmerksamkeit bei den Architekten geweckt. Die technische Umsetzung mit unterschiedlichen und innovativen Holzprodukten überzeugte auch unter baulichen Aspekten. Das Rote Dach ist von starker Ausdruckskraft. Es zeigt die Leistungskraft der Holzverarbeitung und es steht gleichzeitig für die Kreislaufwirtschaft von Forst und Holz: für den Mischwald, für die Durchforstung und für ästhetisches und innovatives Bauen mit Holz“, resümiert Alexander Kirst, Vorsitzender von proHolz Bayern.
Darüber hinaus haben jeden Tag 250 Besucher den Weg in den proHolz Bayern-Pavillon gefunden Darunter waren auch viele Architekten. Allein am Auftaktwochenende konnten rund 100 Architekten dort angesprochen werden.
Ãœber proHolz Bayern
Führende Verbände der Forst- und Holzwirtschaft in Bayern haben sich im Juli 2011 mit den
Bayerischen Staatsforsten unter dem Dach der Cluster-Initiative Forst und Holz in Bayern zu
einem Aktionsbündnis zusammengeschlossen. Gemeinsam mit den regionalen Netzwerken
Forst und Holz werden flächendeckend in Bayern gezielte Akzente zur sachlich fundierten
Imageprofilierung gesetzt. Hinter dem Claim „Wir wirtschaften mit der Natur“ steht das Verständnis
einer beweisbaren naturverträglichen Kreislaufwirtschaft.
Pressekontakt
Dr. Ines Heinrich
proHolz Bayern
an der Cluster-Initiative Forst und Holz in Bayern gGmbH
Hans-Carl-von-Carlowitz-Platz 1
85354 Freising
Tel.: 08161/712582
E-Mail: heinrich(at)proholz-bayern.de