(ots) - Es ist erschreckend, mit welcher kalten
Selbstverständlichkeit deutsche Politiker inzwischen
Gefechtsbedingungen von Bundeswehrsoldaten diskutieren, wie
technokratisch Anforderungszeiten von Artilleriebeschuss und
Jagdbombereinsätzen an- und ausgeführt werden. Die Expertenanhörung
zur Frage, ob Deutschland künftig eigene Aufklärungs- oder
Kampfdrohnen für die Bundeswehr bekommen soll, bot drastische
Anschauung. Aber wen wundert's, wenn selbst der bundespräsidiale
Expastor Gauck die Übernahme deutscher Verantwortung für das
Weltgeschehen anmahnt - und damit Kriegseinsätze der Bundeswehr bei
Bedarf in allen Teilen dieser Welt meint? Über die Große Koalition
hinaus hat sich ein sogenanntes realpolitisches Parteienbündnis dazu
entschlossen, den Kriegsfall zum Normalfall zu erklären. Dabei
bestünde Deutschlands Verantwortung in der Welt zuallererst darin,
daran zu erinnern, wohin Militarisierung, Rüstung und Rüstungsexport
führen, Ursachen von Konflikten unideologisch auf den Grund zu gehen
und Ins-trumente und Institutionen der nichtmilitärischen
Konfliktbewältigung zu stärken. Frieden schaffen ohne Waffen.
Exotisch, nicht wahr? Aber jeden Versuch wert.
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