(ots) - Kinderhilfswerk alarmiert über Anstieg von
sexueller Gewalt gegen Kinder
terre des hommes: Vergewaltigungen werden als Kriegsmittel
eingesetzt - Reaktion auf UN-Bericht zur Lage von Kindern in
bewaffneten Konflikten
Osnabrück.- Das Kinderhilfswerk terre des hommes hat sich
alarmiert darüber gezeigt, dass sexuelle Gewalt gegen Kinder
zunehmend als Kriegsmittel eingesetzt wird. In einem Gespräch mit der
"Neuen Osnabrücker Zeitung" (Mittwoch) sagte die
Kinderrechts-Expertin des Hilfswerks, Barbara Küppers:
"Vergewaltigungen gegen Mädchen und Jungen werden in bewaffneten
Konflikten systematisch eingesetzt, als eine besonders perfide Art
der Kriegsführung." Der aktuelle Jahresbericht des
UN-Generalsekretärs Ban Ki Moon über das Leid von Kindern im Krieg
dokumentiert schwere Verbrechen mit Minderjährigen in
Konfliktgebieten. Er wird am Dienstagabend (MESZ; 12 Uhr Ortszeit in
New York) vorgestellt.
"Wir begrüßen, dass die Vereinten Nationen explizit 59 bewaffnete
Gruppen, darunter sieben staatliche Armeen, als Täter benennen",
sagte Küppers. Als besonders beunruhigend hob die
Kinderrechts-Expertin hervor, dass laut UN immer häufiger Schulen und
Krankenhäuser gezielt angegriffen würden. "Es gibt insgesamt weniger
Schutzräume für Zivilisten", sagte Küppers. "Das trifft Kinder in
besonderem Maß." Dies liege vor allem daran, dass sich die Art der
Kriegsführung allgemein geändert habe: "Zumeist gibt es keine klaren
Frontlinien mehr; der Krieg ist überall." Auch die Verweigerung von
humanitärer Hilfe werde immer häufiger als Waffe gegen Zivilisten
genutzt. "Wir fordern den freien Zugang zu Hilfe für die
Zivilbevölkerung", sagte Küppers. Auch müssten Verbrechen gegen
Kinder, wie etwa die Rekrutierung von Minderjährigen als Soldaten
oder sexuelle Gewalt, national wie international konsequent verfolgt
und bestraft werden.
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