(ots) - Zentralrat der Muslime in Deutschland sieht
Urteil zu Burka-Verbot kritisch
Mazyek: Religionsfreiheit gefährdet - "Persönlich lehne ich die
Burka ab"
Osnabrück.- Der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime in
Deutschland, Aiman Mazyek, sieht das Urteil des Europäischen
Gerichtshofs für Menschrechte zur Rechtsmäßigkeit des Burka-Verbots
in Frankreich kritisch. In einem Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker
Zeitung" (Mittwoch) sagte Mazyek: "Ein solches Verbot kann auch eine
Einschränkung der Religions- und Meinungsfreiheit bedeuten." Manchmal
könne das Selbstbestimmungsrecht der Frau eine Richtung gehen, die
einem persönlich nicht gefalle oder religiös umstritten sei, dennoch
aber nicht einfach beschnitten werden dürfe.
Mazyek hob hervor, dass der Ganzkörperschleier, der auch das
Gesicht verhüllt, aus islamisch-theologischer Sicht kein Muss sei.
"Das Tragen einer Burka ist oft eine kulturell gewachsene Tradition."
Zwar werde dies in der westlichen Gesellschaft als fremd empfunden,
es sei aber nicht automatisch ein Zeichen der Unterdrückung der Frau.
Persönlich lehnt der Zentralrats-Vorsitzende Nikab oder Burka ab.
"Ich finde das auch unsolidarisch gegenüber jenen muslimischen
Frauen, die ihr Gesicht mit Kopftuch zeigen", sagte Mazyek.
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