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Moderne Autolacke erscheinen auch nach Jahren meist makellos. Ganz
anders sieht das bei vielen Old- und Youngtimern aus, deren
Lackierungen in regelmäßigen Abständen immer wieder aufpoliert werden
müssen. Eine zusätzliche Konservierung nach der Politur verstärkt den
Effekt in der Regel.
Die GTÜ Gesellschaft für Technische Überwachung hat neun
Lackpolituren und Wachse auf ihre Eignung hinsichtlich der Pflege von
Oldtimern untersucht. Sieben Marken waren zu diesem Vorhaben mit zwei
Produkten jeweils zur Politur und zur zusätzlichen Versiegelung
angetreten. Zweimal sollte sich diese doppelte Wirkung arbeitssparend
mit einem einzigen Produkt erzielen lassen.
Die Ergebnisse können sich bis auf zwei Ausnahmen sehen lassen und
der zusätzliche Aufwand für zwei Arbeitsgänge - Polieren und
Konservieren - lohnt sich allemal. Testsieger mit dem Prädikat "sehr
empfehlenswert" wurde Meguiar's Ultimate Compound für die Politur und
Meguiar's Gold Class Carnauba Plus für die anschließende
Konservierung. Als "empfehlenswert" stuften die GTÜ-Tester alle
weiteren Produktpaare ein, nämlich A1 Speed Polish + A1 Speed Wax
plus 3 von Dr. Wack, Caramba Lackreiniger + Lackversiegelung,
Petzoldt's Premium Reinigungspolitur + Premium Wachs, Sonax Premium
Class Saphir Power Polish + Carnauba Care, RS 1000 Lack-Reiniger +
Glanz-Wachs und Nigrin Reinigungs-Politur + Hartwachs-Lackschutz.
Dahinter landeten die beiden "bedingt empfehlenswerten"
Einzelprodukte für Politur und gleichzeitige Konservierung, die Aral
Tiefenpolitur 2 in 1 und Armor All Ultra Hochglanz Politur.
Fazit der GTÜ-Prüfer: Die Anwendung von Lackpolitur und Wachs ist
gerade im Oldtimerbereich eine wirkungsvolle Maßnahme. Mit den besten
Produkten lassen sich die Oldies problemlos auch in der Hand von
Laien wieder zu echten Glanzstücken aufpolieren.
So hat die GTÜ getestet
Testobjekt war ein weinroter Triumph Spitfire, Baujahr 1980, mit
stark verwittertem Lack. Die Testprodukte durchliefen zwölf
Einzelprüfungen, unterteilt in zwei große Blöcke. Im Kapitel
Reinigung/Konservierung beschäftigten sich die GTÜ-Experten mit der
Wirkung der Produkte. Also wie sie den Farbeindruck im Lack des
Testfahrzeugs auffrischen, wie gleichmäßig die behandelte Fläche
erscheint, nämlich ohne Streifen, Schlieren oder Wolken, und wie
perfekt der Tiefenglanz wieder hergestellt wird.
Um die Steigerung von Glanzschleier und Glanzgrad nach Polieren
und Konservieren bestimmen zu können, bedienten sich die GTÜ-Tester
eines speziellen optischen Messgeräts. Der Glanzschleier ist dabei
als Streulicht definiert, das in geringer Intensität nahe der
Hauptreflexion des Lichtstrahls diffus erscheint. Je weniger
Streulicht gemessen wird, desto effizienter haben die Produkte
gewirkt. Der Glanzgrad ist eine Maßzahl dafür, wie stark ein
einfallender Lichtstrahl vom Lack reflektiert wird. Bei der Bewertung
des Abperlverhaltens geht es darum, wie vollständig auf die
behandelten Testflächen gespritztes Wasser wieder abläuft als Indiz
dafür, ob Politur und Konservierung eine Wasser abweisende
Schutzschicht gebildet haben.
Im Kapitel Praxis benoteten die GTÜ-Experten die Anwendung der
Produkte. Gefordert waren da neben möglichst unaufdringlichen
Gerüchen der Testkandidaten etwa verständliche und sinnvolle
Anleitungen mit notwendigen Warn- und Recyclinghinweisen. Oder wie
dicht und kindersicher die Verschlüsse der Gebinde sind.
Die Dosierbarkeit der Testsubstanzen hängt unter anderem auch von
deren Aggregatszustand und ihrer Verpackung ab. So erschweren
Flaschen mit großen Öffnungen das Dosieren zumal dann, wenn die
Substanz auch noch sehr flüssig ist. Bröselige Wachse sind
andererseits auch nicht gerade ideal. Die Verteilbarkeit wird
ebenfalls durch die Konsistenz der Produkte beeinflusst genauso wie
die Auspolierbarkeit. Dabei kam es den GTÜ-Testern darauf an,
möglichst ohne großen Kraftaufwand agieren zu können.
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