(ots) - Zum Auftakt der Veranstaltungsreihe BKK IM DIALOG
hat der BKK Dachverband einen größeren Handlungsspielraum für
betriebliche Gesundheitsförderung und Prävention gefordert. Der
demografische Wandel und seine Auswirkungen in den Arbeitsmärkten
sowie die wachsende Bedeutung chronischer Erkrankungen machten eine
Neuausrichtung der Prävention erforderlich, sagte Verbandsvorstand
Franz Knieps am Mittwoch in Berlin. Unternehmen seien sich selbst der
Verantwortung bewusst, die Voraussetzungen für eine längere
Lebensarbeitszeit zu schaffen, Grundlage dafür sei insbesondere ein
stärkeres Engagement in der betrieblichen Gesundheitsförderung.
"Die Politik sollte auf diese Herausforderungen durch verbesserte
gesetzliche Rahmenbedingungen in der Prävention antworten", so
Knieps. "Wir brauchen deutlich mehr Spielräume in der
Krankenversicherung, um alle Akteure wirksam und nachhaltig zu
unterstützen", sagte er mit Blick auf das geplante Präventionsgesetz.
Nach mehreren gescheiterten Anläufen der Politik hat die Große
Koalition das Gesetzesvorhaben erneut auf die Agenda gesetzt. Im
Mittelpunkt stehen der Ausbau der betrieblichen Gesundheitsförderung
und der Prävention in Lebenswelten wie Kitas, Schulen, Pflegeheime.
Diskutiert wird über Vorgaben für die gesetzlichen Krankenkassen,
deutlich mehr Geld in diesen Feldern einzusetzen. Gleichzeitig sollen
nach bisherigen Vorstellungen auch die PKV und die anderen
Sozialversicherungszweige eingebunden werden. Da der Handlungsrahmen
in finanzieller Hinsicht durch einen Ausgabenrichtwert von derzeit
3,09 Euro pro Versicherten und Jahr begrenzt ist, sind den Kassen
enge Grenzen für das Engagement in der betrieblichen
Gesundheitsförderung gesetzt.
"Betriebliches Gesundheitsmanagement mit gezielter medizinischer
Beratung ist langfristig immer ein Gewinn für Mitarbeiter und
Unternehmen", sagte Stefan Webendörfer, Vice President Diagnostik,
Gesundheitsförderung und Kommunikation der Abteilung Arbeitsmedizin
und Gesundheitsschutz der BASF SE. "Eine effektive Prävention unserer
heutigen Lifestyle-Erkrankungen muss bereits im Kindesalter mit
Angeboten für Familien zu den Themen Ernährung und Bewegung beginnen.
So werden für den Einzelnen die Grundlagen für ein gesundes Leben
geschaffen und kostspielige Fehlentwicklungen für die Gesellschaft
vermieden."
Insbesondere die Betriebskrankenkassen haben die
Gesundheitsförderung maßgeblich mitentwickelt und erfolgreich in der
Arbeitswelt etabliert. Sie konnten Netzwerke auf betrieblicher und
überbetrieblicher Ebene aufbauen und die Präventionsarbeit vor Ort in
den Unternehmen maßgeblich stärken.
"Wir wünschen uns vernünftige gesetzliche Rahmenbedingungen, keine
Überbürokratisierung und Überregulierung", ergänzte die Vorständin
der pronova BKK, Christine Löb in Berlin. "Letztendlich verwalten wir
die Beiträge unserer Mitglieder und erwarten daher, dass wir unsere
Mittel auch da einsetzen dürfen, wo unsere Versicherten Unterstützung
benötigen."
Die Betriebskrankenkassen erwarten eine konzertierte
Vorgehensweise zwischen Staat und Krankenversicherung etwa bei der
Entwicklung eines gemeinsamen Zielerahmens, der eigenverantwortliches
Handeln und koordinierte Zusammenarbeit der Akteure sicherstellt.
Das BKK Dachverband vertritt aktuell 94 Betriebskrankenkassen und
vier Landesverbände. Sie repräsentieren rund zehn Millionen
Versicherte.
Weitere Informationen zur Veranstaltung finden Sie auf unserer
Website unter www.bkk-dachverband.de
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