(ots) - Die Gewalt zwischen Israel und den
Palästinensern blieb lange kanalisiert in ein zynisches Ritual, bei
dem die eine Seite Raketen verschoss und die andere zurückbombte. Ein
kontrollierter Schlagabtausch, der nur selten eskalierte. Man hatte
sich so sehr eingerichtet in dieser Lage, dass der politische Wille
zur einer Friedenslösung beinahe vollständig erlahmt ist. Denn eine
solche Lösung würde politische Zugeständnisse verlangen, zu der keine
Seite zwingende Veranlassung sah. Nun aber könnte die Entführung und
Ermordung von drei israelischen Jugendlichen eine fatale Spirale von
Gewalt und Gegengewalt auslösen - es droht ein unkontrollierbares
Auge um Auge, Zahn um Zahn. Um dies zu verhindern, müssen die
politisch Verantwortlichen jetzt entschlossen handeln. Israels
Premier Benjamin Netanjahu muss die radikale Hamas nicht militärisch,
sondern politisch bekämpfen, indem er auf den gemäßigten
Palästinenserpräsidenten Mahmud Abbas zugeht. Und der muss endlich
aufhören, seinen Leuten mit unrealistischen Maximalforderungen an
Israel zu imponieren zu wollen.
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