(ots) -
"Mit dem Gesetz macht die Bundesregierung den zweiten Schritt vor
dem ersten. Denn sie schafft Leistungsverbesserungen und definiert
erst hinterher, wer einen Anspruch darauf hat", erklärte
SoVD-Präsident Adolf Bauer am Freitag aus Anlass der
Bundestagsberatung über die Pflegereform. Die Ankündigung eines neuen
Pflegebedürftigkeitsbegriffs stehe im Raum, sei aber unverbindlich,
sagte Bauer. Der Verbandspräsident verwies auf die Empfehlung des von
der Bundesregierung eingesetzten Expertenbeirates, wonach vor
Leistungsverbesserungen zunächst die Pflegebedürftigkeit zu
definieren sei. "Das Pflegesystem in Deutschland steht vor enormen
Herausforderungen. Rund 2,5 Millionen Menschen erhalten Leistungen
aus der Pflegeversicherung. Und diese Zahl wächst", warnte der
Präsident des Sozialverbandes. Bereits heute fehle gut ausgebildetes
Fachpersonal, um eine flächendeckende und bedarfsgerechte Pflege zu
gewährleisten. Bauer verwies zudem auf die durch Pflege steigenden
Armutsrisiken. "Die Frage lautet, wie sicher die soziale Zukunft der
Menschen ist, die von Pflege betroffen sind. Insbesondere die
stationäre Pflege lässt das Armutsrisiko steigen. Anstatt die
Pflegeleistungen stärker zu dynamisieren, wurden diese in der
Vergangenheit immer weiter privatisiert. Es ist entscheidend, diese
Problematik bei der Pflegereform umfassend zu berücksichtigen",
betonte Bauer. Er forderte die Einführung einer verbindlichen
Dynamisierungsautomatik. Mit Blick auf den geplanten Vorsorgefonds
sagte Bauer: "Das im Fonds geparkte Geld ist allen
Kapitalmarktrisiken ausgesetzt. Zudem wird es dringend für aktuelle
Leistungsverbesserungen benötigt."
SoVD-Stellungnahme:
http://www.sovd.de/2350.0.html TV-Clip Pflegenotstand abwenden:
http://www.youtube.com/watch?v=zNtl1BgMQxc&list=PLFE0D14D59B013C0E
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