(ots) - Ohne China geht es nicht. Das zeigt nicht nur die
Regelmäßigkeit der Staatsbesuche, sondern ebenso die Liste der
Begleiter, die auch dieses Mal wieder gemeinsam mit Kanzlerin Merkel
die Reise angetreten haben - nicht weniger als neun Teilnehmer der
22-köpfigen Wirtschaftsdelegation stehen an der Spitze eines
Dax-Konzerns. Für den Mittelstand ist China ebenfalls ein wichtiger
Handelspartner. Daran wird sich auch nichts ändern, wenn sich die
rasanten Wachstumsraten der Volksrepublik im einstelligen Bereich
einpendeln. Aus deutscher Sicht bleiben die Geschäfte unverzichtbar -
werden in Zukunft aber keinesfalls leichter. Die Chinesen sind
erfinderisch, wenn es darum geht, anderen Hürden in den Weg zu
stellen und die eigenen Firmen zu schützen. Die deutsche
Solarindustrie hat dies zuletzt bitter zu spüren bekommen. Aber der
Wandel Chinas eröffnet auch neue Perspektiven, zum Beispiel im
Umweltschutz oder bei der Urbanisierung. Rund eine Million Menschen
ziehen jährlich vom Land in die Stadt, und es geht um immense
Investitionen, wenn für sie die entsprechende Infrastruktur
geschaffen werden muss. Wie vielschichtig die Bedeutung der
Beziehungen zu China ist, zeigt nicht zuletzt ein Blick auf den
Terminplan der Kanzlerin: Sie eröffnete eine Konferenz zum
Städte-Wachstum, besichtigte ein Volkswagen-Werk und informierte sich
über ein Sozialprojekt für Wanderarbeiter-Kinder. Doch
selbstverständlich bleibt auch diese Reise eine Gratwanderung
zwischen Diplomatie und deutlichen Worten. Denn im Bereich der
Menschenrechte und insbesondere der persönlichen Freiheitsrechte
trennen beide Länder nach wie vor Welten.
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