(ots) -
Fußball-Institut Analyse: Die erste Halbzeit von Brasilien gegen
ein starkes Kolumbien war ausgesprochen gut. In der zweiten Halbzeit
hatte man Glück, dass ein wahrscheinlich regulärer Treffer von
Kolumbien nicht gegeben wurde. Die Ausfälle von ausgerechnet Neymar
und Thiago Silva sind für Brasilien die schlimmste mögliche
Katastrophe. Die Folgen für die Abwehr gravierend und die Chance für
Deutschland.
Maicon spielte gegen Kolumbien auf rechts besser als Superstar
Alves, Rechtverteidiger vom FC Barcelona. Der Ausfall von Thiago
Silva, 2. gelbe Karte, wiegt genauso schwer, wie Neymars
verletzungsbedingtes Aus. Thiago ist der Kopf der Mannschaft und
nicht Neymar, er ist der Superstar nach vorne. Thiago Silva hält die
leicht verunsicherbare Abwehr zusammen und stößt ganz entscheidend
nach vorne, als Torvorbereiter und als Torschütze für die ganz
wichtigen Tore. Ohne Thiago hat Brasilien kein Rückgrat. Über
Brasilien und wie man gegen sie spielt ist in den zurückliegenden
Artikeln des Fußball-Instituts ausführlich geschrieben worden,
insbesondere über die hohe Fehlerquote im Defensivverhalten von
Marcelo, Luiz und Gustavo. Brasilien hat in der Defensive nun die
letzte Sicherheit mit dem Ausfall von Thiago Silva verloren und Angst
regiert auf breiter Front. Deutschland muss mit breiter Brust
antreten, wir habe nichts zu verlieren, im Halbfinale beim Gastgeber
und Rekordweltmeister auszuscheiden ist keine Schande. Die Taktik
muss sich daran orientieren, dass man das schwache Abwehrgefüge unter
Druck setzt. Also bitte nicht mit dem ohne jeden Kampfgeist
spielenden Özil. Müller, Schürrle, Götze und eventuell Draxler sind
hier die richtigen Waffen.
In der Abwehr ist natürlich in einem Halbfinale in und gegen
Brasilien ein Mertesacker ein anderes Kaliber als Boateng.
Wo liegen die Gefahren, was erwartet uns gegen Brasilien?
Das brasilianische Team ist unserer Mannschaft von den
Einzelspielern, wenn Löw nicht wieder zu irgendwelchen "Exzentrikern"
greift, deutlich unterlegen. Der Heimvorteil ist aber hier eine
irrsinnige und nicht zu unterschätzende Qualität. Von den Zuschauern
wird eine elementare und frenetische Kraft ausgehen. Brasilien wird
um jeden Meter kämpfen, mit allen Mitteln. Der Schiedsrichter wird
seinen Part im Hexenkessel von Belo Horizonte beitragen, eklatante
Benachteiligungen sind eher wahrscheinlich. Wenn Deutschland gewinnen
will, muss es Ungerechtigkeiten wegstecken. Brasilien ist an keinem
normalen Spiel interessiert, sie werden versuchen Hektik und
Turbulenzen in das Spiel zu bringen, die Zuschauer und Spieler werden
aus dem Nichts heraus aufgebracht sein. Nur aus der Unruhe, die unser
Spiel zerstört, können die Brasilianer emotional erstarken und sich
durchsetzen.
Deutschland muss mehr als cool bleiben, denn die Selecao hat keine
Mittel, nur den südamerikanischen Spirit. Boateng ist hier der
falsche Mann in der Innendefensive, er erzittert in diesem Tollhaus
mindestens ein selbstverschuldetes Gegentor. Mertesacker ist ideal,
da er nicht nur abgeklärt agiert, sondern auch Ruhe ausstrahlt und
verbreitet. Großkreutz ist erster Einwechselkandidat. Auf das
Spielfeld, auch nicht für einige wenige Minuten, kann in einem
WM-Halbfinale niemand ohne höchste internationale Erfahrung auf dem
Platz stehen. Weitere Brasilen-Analysen in den
Fußball-Institut-Texten (www.fussball-institut.de)
Pressekontakt:
Sollten Sie weitere Informationen benötigen, so bitten wir um
Nachricht über info(at)fussball-institut.de.
Ihr Team der
B.A.L.L.S. Management KG
Frau Sabine Federl
Osterhofener Str.12
93055 Regensburg
Tel: 0941/3070823