(ots) - "Der anhaltende Verfall der
Stromgroßhandelspreise auf ein Niveau deutlich unter 3,5 Cent/kWh
bremst die Energiewende gleich mehrfach aus", betont Sven Becker,
Sprecher der Geschäftsführung der Trianel GmbH, auf der
Jahrespressekonferenz des Aachener Stadtwerke-Kooperation. Die
niedrigen Handelspreise verhinderten Investitionen in die
Energiewende und die nötige Anpassung der energiewirtschaftlichen
Prozesse. Darüber hinaus führe das derzeitige Energiemarktregime
dazu, dass besonders hocheffiziente Kraftwerke auf Gasbasis vom Netz
genommen werden. Zudem erhöhten die niedrigen Stromhandelspreise
mittelfristig die EEG-Umlage.
"Ohne Zweifel zeigt die Bundesregierung mit der zügigen
Novellierung des EEG ein Problembewusstsein für die Kostenexplosion
und die durch das Gesetz ausgelösten Marktverwerfungen, allerdings
wird eine Heilung des Energiemarktes nur durch ein neues Marktdesign
und eine Reform des Emissionshandels möglich sein", so Becker. Die
jüngsten Zeichen aus Berlin, die Novelle des
Kraftwärmekopplungs-Gesetz sowie eine Reform des Marktdesigns bereits
nach der Sommerpause auf die politische Agenda zu setzen, begrüßt
Becker.
Erfolgsfaktoren für eine moderne Energieversorgung seien flexible
Kraftwerke für die Versorgungssicherheit, steuerbare EE-Anlagen und
prognostizierbare Verbräuche durch Smart Metering sowie verbesserte
Prognose- und Analyse-Fähigkeiten, um Angebot und Nachfrage dezentral
besser zu steuern. Zur Erreichung der Klimaschutzziele sei zudem der
Energieträger Erdgas für den Wärme- und KWK-Markt zu stärken.
Trianel und ihre Gesellschafter haben in den letzten Jahren über
drei Milliarden Euro in erneuerbare und konventionelle
Erzeugungsprojekte investiert. Weitere Projekte in Milliardenhöhe für
die sinnvolle Modernisierung des Kraftwerksparks, den Ausbau
erneuerbarer Energien sowie Stromspeicher hat das Stadtwerke-Netzwerk
aufs Gleis gesetzt. Aber auch in den Bereichen Smart Metering,
dezentrale Erzeugung und Energieeffizienz gehört Trianel zu den
Innovatoren im Energiemarkt.
"Um die Aufgaben bei der Umstellung auf eine umweltverträglichere
Energieversorgung zu lösen, brauchen wir eine starke Partnerschaft
zwischen Politik und Wirtschaft. Die Politik muss für verlässliche
Rahmenbedingungen sorgen, von den Unternehmen muss man den nötigen
Innovations- und Veränderungswillen sowie Investitionsbereitschaft
erwarten können. Trianel und ihre Gesellschafter haben ihren Teil
geleistet und das geforderte Unternehmertum unter Beweis gestellt",
betont Becker.
Das BDEW/VKU-Modell eines dezentralen Leistungsmarktes sei eine
gute Grundlage, um den Strommarkt auch weiterhin marktwirtschaftlich
zu gestalten und gesicherter Leistung wieder einen Wert zu geben.
Wenn die Bundesregierung hier ähnlich zügig zu Ergebnissen kommt wie
bei der Novellierung des EEG, sei die Voraussetzung für das Gelingen
der Energiewende wieder gegeben. "Die Umgestaltung der deutschen
Energieversorgung braucht Planungssicherheit", sagt Becker. Nicht nur
der weitere Ausbau der erneuerbaren Energien, sondern auch
konventionelle Kraftwerke müssten sich rechnen, da ansonsten
spätestens mit dem Ausstieg aus der Kernenergie die
Versorgungssicherheit gefährdet sei.
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