(ots) -
- Krisenampel liefert aktuell Warnsignale für 6 von 12 Krisentypen
- Deflationsgefahr im Euro-Raum hat sich wieder spürbar erhöht
- Politische Krisenherde nach wie vor mit einigem Drohpotenzial
Das aktuelle Update der makroökonomischen Krisenampel von quirin
bank und FutureValue im 2. Quartal 2014 liefert für 6 von insgesamt
12 volkswirtschaftlichen Krisentypen Warnsignale. Erneut hat sich die
Deflationsgefahr im Euro-Raum sowohl angesichts aktueller Daten als
auch mit Blick auf wirtschaftspolitische Herausforderungen und
Weichenstellungen verschärft. Dementsprechend zeigt die Krisenampel
hier nun (wieder) das Warnsignal "Gelb" einer drohenden krisenhaften
Zuspitzung. Daneben bleibt es im Euro-Raum auch weiterhin bei
Unsicherheiten hinsichtlich der Entwicklung der Staatsschulden und
der Stabilität des Bankensektors. Aufgrund der sich in Europa
fortsetzenden Zentralbankpolitik des "billigen Geldes" neigen auch
einzelne Bereiche der Märkte für Vermögensgegenstände noch immer zur
Blasenbildung. Schließlich setzen sich in vielen Teilen der Welt -
für den Euro-Raum am relevantesten in der Ukraine - politische
Spannungen fort, bei denen eine krisenhafte Ausweitung und unter
Umständen auch eine Behinderung von Transport- und Handelswegen
droht. Die entsprechenden Krisentypen zeigen daher auch weiterhin die
gelbe Warnstufe an.
Die wirtschaftspolitischen Diskussionen der letzten Monate in der
Euro-Zone werden von den wieder höheren Deflationsgefahren dominiert.
Angesichts der Tatsache, dass eine sich im Vorquartal abzeichnende
Stabilisierung der Inflationsraten der Euro-Zone auf niedrigem Niveau
ausgeblieben ist und die Raten im Gegenteil weiter leicht
zurückgegangen sind, musste die Ampel für diesen Krisentyp auf "Gelb"
geschaltet werden. Selbst in Deutschland, das im europäischen
Vergleich noch eher hohe Inflationsraten aufweist, ist die
Steigerungsrate der Verbraucherpreise im Mai 2014 unter die Marke von
1 % gefallen und liegt damit so tief wie seit 4 Jahren nicht mehr.
Gleichzeitig ist aber weiterhin zu berücksichtigen, dass etwa in
Deutschland die niedrigeren Inflationsraten vor allem auf rückläufige
Energiepreise und einen im Vergleich zum Vorjahr geringeren
Preisauftrieb bei Nahrungsmitteln zurückzuführen sind. Die Preise für
Dienstleistungen hingegen steigen derzeit kräftig - dies könnte auch
ein erster Hinweis auf eine mögliche Lohn-Preis-Spirale sein. Die
mittelfristige Inflationsperspektive für Deutschland ist also nach
wie vor alles andere als ausgemacht. Für den Moment überwiegen aber
die deflatorischen Tendenzen, was das "Gelb" in der Ampelschaltung
begründet.
Ein weiteres Krisenpotenzial in der Euro-Zone liegt nach wie vor
in der Schieflage mehrerer Staatshaushalte sowie in der noch immer
nicht vollständig überwundenen Krise im Bankensektor. Auch wenn die
Nachrichtenlage hierzu deutlich entspannter scheint als noch vor
einem halben Jahr, hat sich an den fundamentalen Problemen kaum etwas
geändert. Vor diesem Hintergrund dürfte auch die neuerliche
geldpolitische Lockerung durch die Europäische Zentralbank (EZB) zu
sehen sein. Auf diese Weise soll vor allem die schleppende
Kreditvergabe aufgrund der noch immer belasteten Bankbilanzen in den
südlichen Euro-Ländern angekurbelt werden. Als Nebenwirkung
zementiert die EZB so allerdings auch weiterhin das
Niedrigzinsumfeld. Auf der Suche nach renditeträchtigen Anlagen
investieren viele Anleger in risikoreichere Anlageklassen wie etwa
Aktien oder nutzen den Niedrigzins zur Investition in Immobilien.
Dementsprechend dürften sich in einigen Märkten oder Marktsegmenten
auch weiterhin Tendenzen zur Ãœberbewertung oder gar Blasenbildung
festigen, insbesondere auch in einigen Bereichen des deutschen
Immobilienmarkts. Gerade zur Aktie bieten sich für Anleger aber
mittel- bis langfristig keine Alternativen, wobei insbesondere auf
eine internationale Streuung Wert gelegt werden sollte.
Zusätzliche Unsicherheiten gehen daneben auch weiterhin von einer
Reihe politischer Auseinandersetzungen weltweit aus. Trotz der
Beruhigung in den letzten Wochen dürfte das größte Drohpotenzial für
die Euro-Zone dabei auf den Ukraine-Konflikt entfallen. Noch immer
ist hier vor allem unklar, inwiefern sich die derzeitige Situation
bzw. eine neuerliche Zuspitzung negativ auf die Energieversorgung in
Europa auswirkt. Auch eine weitere Verschärfung des aktuellen
Konfliktes im Irak und deren mögliche Auswirkungen auf die Förderung
und den Transport von Rohöl in diesem Raum hätten vermutlich
derartige Konsequenzen. Von Engpässen in diesem Bereich würde aller
Voraussicht nach eine deutliche Dämpfungswirkung sowohl auf die
Realwirtschaft als auch auf die Finanzmärkte ausgehen.
Die von der quirin bank und FutureValue Group entwickelte
Krisenampel ist ein Frühwarnsystem, um negative makroökonomische
Auswirkungen auf die Kapitalanlage frühzeitig zu erkennen und
rechtzeitig vermögenssichernde Maßnahmen für Anleger zu ergreifen.
Neu ist dabei die Nutzung der wirtschaftshistorischen Erkenntnis,
dass die in den letzten Jahrhunderten zu beobachtenden schweren
Krisen auf eine überschaubare Anzahl von "Standardkrisentypen"
zurückgeführt werden können. Diffuse Drohkulissen lassen sich so in
klar abzugrenzende Einzelkrisen systematisieren. Um eine Einschätzung
über das Drohpotenzial der einzelnen Krisen für die Gesamtwirtschaft
zu erhalten und die Wechselwirkung der Krisentypen für die
Anlageentscheidung handhabbar zu machen, wird jedem Krisentyp im
jeweiligen Betrachtungszeitpunkt eine Ampelfarbe zugeordnet. Dabei
signalisiert "Rot" eine akute Krise, wogegen "Grün" für eine aktuell
ungefährliche, krisenfreie Situation steht. "Gelb" signalisiert eine
mögliche drohende Krise und sollte in der Steuerung der
Vermögensanlage als Signal für erhöhte Alarmbereitschaft und
Vorbereitung auf eine bevorstehende Krise verstanden werden. Anlegern
kann die Krisenampel dabei helfen, die Risiken besser zu erkennen und
gemeinsam mit ihrem Honorarberater geeignete Strategien zur
Bekämpfung möglicher Anlageverluste zu entwickeln. Die quirin bank
veröffentlicht die Krisenampel vierteljährlich auf ihrer Website
unter https://www.quirinbank.de/krisenampel.
Ãœber die quirin bank:
Als erste Honorarberaterbank Deutschlands betreibt die quirin bank
AG Bank- und Finanzgeschäfte in zwei Geschäftsfeldern: Anlagegeschäft
für Privatkunden (Honorarberatung) sowie Beratung bei
Finanzierungsmaßnahmen auf Eigenkapitalbasis für mittelständische
Unternehmen (Unternehmerbank) Das Finanzinstitut ist 1998 gegründet
worden, hat seinen Hauptsitz in Berlin und betreut gegenwärtig 9.300
Kunden mit einem Anlagevolumen von rund 2,5 Milliarden Euro. In der
Honorarberatung bietet die quirin bank Anlegern ein neues
Betreuungskonzept, das auf kompletter Kostentransparenz und
Rückvergütung aller offenen und versteckten Provisionen beruht.
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