(ots) - Ãœber 100 Fachexperten, Wissenschaftler und
Journalisten aus den USA, Deutschland, Russland, Frankreich, Belgien,
Japan, Italien, Indien, Südkoreas, Australien und den Philippinen
kamen im zentralvietnamesischen Da Nang zusammen, um gemeinsam mit
vietnamesischen Wissenschaftlern über den historischen Anspruch
Vietnams auf die Paracel- und Spratly-Inseln zu diskutieren. Der
Territorialstreit zwischen Vietnam und China, der sich bereits über
Jahre hinzieht, hatte am 1. Mai 2014 mit der provokativen Platzierung
der chinesischen Bohrplattform Haiyang Shi You 981 in der Nähe der
vietnamesischen Insel Ly Son eine neue Eskalationsstufe erreicht. Mit
der Platzierung hatte sich China über die Vereinbarung zur
friedlichen Beilegung der Streitigkeiten im Südchinesischen Meer, die
die beiden im Jahr 2011 unterzeichnet hatten, hinweggesetzt.
Seerechtsabkommen der UNO zugunsten Vietnams
Nach Meinung internationaler Rechtexperten kann sich Vietnam auch
auf das Seerechtsabkommen der Vereinten Nationen stützen. "Die
Platzierung der chinesischen Ölplattform ist eine Provokation und
gefährdet den Frieden im Südchinesischen Meer. Die Handlung ist
illegal", erklärte Professor Carlyle A. Thayer von der University of
South Wales. "China kann nicht einfach mit dieser Ölplattform
eindringen und Öl fördern ohne die Erlaubnis Vietnams. Dies ist
eindeutig Vietnams exklusive Wirtschaftszone", so der emeritierte
Professor.
Internationale Wissenschaftler mit Daniel Schaeffer (Frankreich),
Dmitry Mosyakov (Russland), Jerome Cohen (USA) untermauerten mit
ihren Vorträgen den historischen und rechtlichen Anspruch Vietnams
auf die beiden Inselgruppen. Professor Jerome Cohen erklärte, dass
die friedlichen Bemühungen Vietnams zur Lösung des
Territorialkonfliktes im Südchinesischen Meer bereits erschöpft sind.
Vietnamesische Fischer in Angst
Ende Mai hatten rund 40 chinesische Boote den vietnamesischen
Kutter DNa 90152 auf hoher See umzingelt und gerammt. Das Schiff war
daraufhin untergegangen, die zehnköpfige Besatzung konnte gerettet
werden. Am Rande des gut besuchten internationalen Workshops konnten
sich Journalisten im Hafen der Stadt Da Nang über den Zustand des
total zerstörten vietnamesischen Trawlers informieren sowie die Crew
befragen. Huynh Thi Nhu Hoa, Eigentümerin des Bootes, erklärte: "Die
chinesischen Boote haben Flaschen auf uns geworfen, bis eines dann
uns auf der rechten Seite rammte. Wir hatten große Angst. Bis heute
haben wir von chinesischer Seite keine Wiedergutmachung erhalten. Ein
neues Boot kostet umgerechnet 235.000 US-Dollar. Meine Familie und
die unserer Besatzung sind in ihrer Existenz bedroht", so die
41-jährige Vietnamesin.
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