(ots) - Wer kann noch zählen, wie viele Runden in diesem
ständigen Wechsel von Gewalt und Gegengewalt, von offenem Krieg und
kaltem Frieden bereits gedreht wurden? Das Gefühl, erneut einer
ebenso sinnlosen wie in seinen Aktions- und Reaktionsmustern
anscheinend unvermeidbaren Eskalation zuzusehen, kann jedoch zu einem
Fehlurteil führen: dass nach einer Phase des offenen militärischen
Schlagabtauschs alles wieder in den gewohnten Status quo übergeht.
Dafür gibt es keine Garantie.
In den vergangenen sechs Jahren sind die politischen Kräfte
innerhalb der israelischen Gesellschaft, die für einen Ausgleich mit
den Palästinensern, ein friedliches Arrangement in zwei unabhängigen,
demokratischen und wirtschaftlich lebensfähigen Staaten eintreten, an
den Rand gedrängt worden. Auf Seiten der Palästinenser ist der
halbwegs moderate Mahmud Abbas ein Präsident (fast) ohne Land, ohne
Geld und ohne großen Rückhalt.
In der nahöstlichen Umgebung herrscht selbst kein Friede, sondern
Krieg und staatlicher Zerfall: von Syrien bis in den Irak. Wer jetzt
in Palästina Feuer legt, setzt einen neuen Brandherd in einer Region,
in der es bereits an vielen Orten lichterloh brennt. Die einzelnen
Feuer könnten sich zu einer gewaltigen Feuerwalze verbinden.
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